Nachdem Galatasaray-Coach Fatih Terim und seine Spieler nach dem spektakulären 3:3-Remis im Heimspiel gegen Gaziantep FK Schiedsrichter Alper Ulusoy an den Pranger stellten, bließ am gestrigen Abend Vereinspräsident Mustafa Cengiz ins selbe Horn. Im Interview mit dem vereinseigenen TV-Sender „GSTV“ übte der 70-jährige Geschäftsmann harsche Kritik an den Schiedsrichtern und Rivalen.
„Ein Referee muss sich entschuldigen können“
„Ich habe noch nie eine Partie vorzeitig verlassen und sehe sie mir immer bis zum Schlusspfiff an. Es war glaube ich die 66. Spielminute als wir das 3:1 erzielten. Ab dieser Minute möchte ich Gaziantep gratulieren. Sie haben einen unglaublichen Druck aufgebaut und wir mussten mit zehn Mann verteidigen. Ich kann hier von unserer Seite keinen kritisieren. Leider kann man hier nur eine Person kritisieren und das ist der Referee. Ich denke nicht, dass die türkischen Schiedsrichter böse Hintergedanken haben, zumindest möchte ich nicht daran glauben. Doch der Schiedsrichter hat gestern meine Zweifel gestärkt. In der letzten Sekunde wurde die Sechs-Sekunden-Regel angewandt. UEFA und FIFA haben hier Vorschriften. Diese Regel wird seit wie vielen Jahren nicht angewandt? Im gleichen Spiel hat aber der gegnerische Torwart die Kugel über 16 Sekunden lang in der Hand. Wieso hat der liebe Alper Ulusoy dann dies nicht gepfiffen? Ich versuche hier nicht Gaziantep kleinzureden. Am VAR sitzt zudem auch ein Unparteiischer, der von uns in internationaler Hinsicht sehr wertgeschätzt wird. Er hat doch die gestrige Partie auch gesehen? Ich bin doch nicht im Unrecht? Ein Referee muss sich entschuldigen können. Ehre und Charakter benötigt so etwas“, so Cengiz mit dem Seitenhieb gegen Schiedsrichter Ulusoy.
„Sie möchten uns den Weg versperren“
Auf die Frage des Reporters, ob man versucht, Galatasaray die Meisterschaft wegzunehmen, entgegnete das aus Nizip stammende Vereinsoberhaupt der Gelb-Roten mit den Worten: „Die Wahrnehmung aller ist leider so. Die dritte Meisterschaft in Folge hätte die finanzielle Situation des Klubs sehr verbessert und dies möchte man verhindern. Sie möchten uns den Weg versperren. Es werden solche Lügen und Ungerechtigkeiten erzählt, woran die Leute mittlerweile selbst glauben. Galatasaray ist der größte Klub der Türkei. Wenn wir aktuell einer der vier bzw. fünf größten Klubs auf der Welt sind, dann werden wir eines Tages auch ganz oben an der Spitze stehen. Daran glaube ich ganz fest. Und unsere Gegner versuchen natürlich dies zu verhindern. Ich kann sie verstehen. Sie versuchen uns die Spieler auf eine unnatürliche Art und Weise wegzunehmen, mit denen wir seit zwei Jahren in Gesprächen sind. Sie machen von falschen Sachen Gebrauch. Wenn ich alles erzählen würde, könnten einige nicht mehr auf die Straße. Manche Teams haben kein Scouting und sie nehmen mit jedem Spieler Kontakt auf, der bei Galatasaray in Frage kommt. Wir sind Galatasaray und wir möchten keinen, der uns nicht möchte. Wir sind mit dieser Kultur aufgewachsen. Wir versuchen mutig und tapfer zu kämpfen, sowohl auf als auch neben dem Platz. Alles andere würde nicht zu uns passen. Die, die es verstehen sollten, haben es verstanden und denen richte ich meinen Respekt aus.“
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