So hatte sich Domenec Torrent seinen Einstand bei Rekordmeister Galatasaray sicherlich nicht vorgestellt. Trotz zweimaliger Führung gelang es seinen Gelb-Roten nicht diese über die Zeit zu bringen. Im Grunde nichts Neues zum Einstieg für Torrent, der bereits bei Flamengo und New York City seine Auftaktspiele verlor. In der Pressekonferenz versuchte der spanische Übungsleiter die Niederlage zu relativieren: „Wir sind erst seit vier Tagen hier. Nach dem 2:3 wollten wir noch einmal angreifen, haben dann aber das 2:4 kassiert. Spätestens da haben wir begriffen, dass wir drei Punkte verloren haben. Aber es sind lediglich drei Punkte. Auch haben uns die Spieler, die sich beim Afrika-Cup befinden, verletzt oder gesperrt sind, gefehlt. Das soll nicht als Ausrede verstanden werden. Wir müssen uns noch entwickeln“, so Torrent.
„Fatih Terim-Vergleiche wären ein Fehler“
Im weiteren Verlauf verteidigte der Ex-Assistenzcoach von Pep Guardiola seinen Werdegang, welcher nicht nur über die Zusammenarbeit mit dem Star-Trainer zu definieren sei. „Ich hatte auch Angebote aus Südamerika, aber jeder weiß um die Größe von Galatasaray. Als das Angebot vorlag, habe ich nicht gezögert. Tatsächlich habe ich nur bei Guardiola als Co-Trainer fungiert. Vor ihm hatte ich bereits als Coach gearbeitet.“ Auf Vergleiche mit seinem Vorgänger Fatih Terim hat der 59-Jährige indes keine Lust: „Er ist eine Legende in der Türkei. Nicht nur hier, sondern auch in Europa hat er sich Respekt erarbeitet. Dementsprechend wäre es ein Fehler mich auf Vergleiche einzulassen. Ich vergleiche mich nicht mit Fatih Terim.“ Eigentlich war der Sieg für die „Löwen“ zum Greifen nah. Nur fünf Minuten nach der ersten Führung hätte man durch einen Handelfmeter auf 2:0 erhöhen können. Allerdings scheiterte Patrick van Aanholt kläglich vom Punkt, woraufhin er sich im Post Match-Interview entschuldigte: „Der Elfer war der Schlüsselpunkt der Begegnung. Ich entschuldige mich dafür. Das Glück ist aktuell nicht auf unserer Seite.“ Somit hat Galatasaray bereits drei von vier Strafstößen in dieser Runde verschossen. Genau das ist die Schwachstelle der Istanbuler in dieser Spielzeit. Man hat bereits 15 Punkte nach Führungen verspielt.
Hatay-Coach Erdogan: „Einen verdienten Sieg eingefahren“
Zu Hause gegen Galatasaray kann Hatayspor einfach. In bisher drei Heimspielen gegen die Gelb-Roten fuhr die Mannschaft aus Antakya drei Siege ein und erzielte hierbei immer mehr als drei Treffer. Coach Ömer Erdogan, der in seiner aktiven Zeit auch mal das Trikot von Galatasaray trug, war mehr als zufrieden mit seiner Truppe: „Hätten wir heute Punkte liegenlassen, wäre ich sehr enttäuscht gewesen. Heute haben wir mit Einsatzbereitschaft überzeugt und uns viele Torchancen herausgespielt. In den letzten Wochen hatten wir etwas nachgelassen. Dieses Spiel wird uns für die zukünftigen Matches motivieren. Wir hatten im Vorfeld darüber gesprochen, dass wir heute gut verteidigen müssen. Ich gratuliere meinen Spielern und bedanke mich bei ihnen. Wir haben heute vieles richtig gemacht und einen verdienten Sieg eingefahren.“ Mit seinem Doppelpack vermieste Saba Lobzhanidze die Premiere von Torrent an der Seitenlinie der Istanbuler. Nach der Partie war der 27-jährige Rechtsaußen mehr als glücklich: „Natürlich bin ich mega happy, dass ich treffen konnte. Aanholt ist ein guter Spieler und ich wusste, wie sehr er sich immer nach vorne einschaltet. Dementsprechend musste ich immer mit ihm nach hinten laufen. In der zweiten Halbzeit habe ich mir gedacht, dass er müde werden würde. So habe ich begonnen Tiefenläufe hinter die Abwehr zu machen. Das hat am Ende den Erfolg gebracht.“