Als alle dachten, dass die unspektakuläre Begegnung zwischen Galatasaray und Ittifak Holding Konyaspor im Türk Telekom-Stadion mit einem torlosen Remis enden würde, war es wieder einmal Emre Akbaba, der zur Hilfe eilte. Der offensive Mittelfeldmann aus Seine-Saint-Denis schoss in der 87. Minute den einzigen Treffer des Tages und wahrte somit die Meisterschaftschancen der „Löwen“. Bereits gegen Trabzonspor war der 28-Jährige in buchstäblich letzter Sekunde für den Punktgewinn verantwortlich. Ohnehin profitiert der 22-malige Meister im Kalenderjahr 2021 am meisten von Einwechslungen mit anschließenden Torerfolgen (elf). So auch in den letzten drei Begegnungen mit Mostafa Mohamed (vs. Fraport-TAV Antalyaspor) und Akbaba. Im Post-Match-Interview gab sich der Linksfuß weiterhin optimistisch „Der positive Aufwärtstrend setzt sich fort. Wir hatten uns vorgenommen die verbleibenden sechs Spiele alle zu gewinnen. Zweimal waren wir bereits siegreich. Ich bin sehr glücklich über meinen Treffer. Falls wir Meister werden sollten, wird man sich an diese Tore immer erinnern. Hoffentlich gelingt uns das.“
Fatih Terim glaubt noch an die Meisterschaft
Mit 591 angekommenen Pässen stellte Galatasaray am gestrigen Mittwochabend einen Saisonrekord auf. Doch die Kritik an Coach Fatih Terim wächst weiterhin. In dieser unruhigen Zeit sorgt nicht nur der Vorstand um Noch-Präsident Mustafa Cengiz für negative Schlagzeilen. Nein, der „Imperator“ höchstpersönlich wird in den sozialen Netzwerken aufgrund seiner Kaderwahl und der Spielweise an den Pranger gestellt. Insbesondere die Nichtberücksichtigung von Fanliebling Taylan Antalyali seit zwei Spielen ist ein Kritikpunkt. Die Anhänger beziehen sich hierbei auf die Statistik, dass wenn Oghenekaro Etebo auf dem Platz steht, der Punktedurchschnitt mit 1,38 deutlich geringer ausfällt als mit Antalyali (2,16). Nach der Begegnung wollte der erfahrene Übungsleiter aber nichts von alldem wissen und schloss sich den Worten von Akbaba an: „Last-Minute-Treffer sind wichtig. Wir werden bis zum Schluss weiter machen. Uns ist es schonmal geglückt, also ist es möglich. Eine Besonderheit von Galatasaray ist, dass wir nie aufgeben. Es ist aktuell durch den Spielplan nicht einfach für uns. Heute war die Passanzahl sehr hoch, aber das ohne eine wirkliche Torchance zu erspielen. Die erste Halbzeit war für uns ein großes Nichts. Nach dem Seitenwechsel haben wir uns gesammelt und verlorene Bälle schnell wieder zurückerobert.“
Konyaspor-Coach Palut: „Galatasaray hatte keine Torchance“
Erneut gelang es Konyaspor in Seyrantepe nicht einen Sieg einzufahren. In 21 Spielen gab es 16 Niederlagen und fünf Remis für die „Grün-Weißen“. Coach Ilhan Palut war nach dem Gegentreffer drei Minuten vor Schluss sichtlich getroffen. Die Zentralanatolier konnten nun seit sechs Partien keinen Sieg mehr einfahren und müssen nun wieder um den Klassenerhalt bangen. „Wir hatten uns vorgenommen zumindest einen Punkt zu holen. Wenn man die Partie näher betrachtet, dann kann man sagen, dass wir aus defensiv gut waren. Galatasaray hatte über 90 Minuten hinweg keine einzige Torchance. Leider waren wir heute in der Offensive nicht wirklich gut. Die eroberten Bälle haben wir nicht gut verwerten können. Sowohl die finalen Pässe als auch die Abschlüsse haben nicht gestimmt. Dazu mussten wir am Ende noch den Gegentreffer hinnehmen. Wir sind sehr enttäuscht. In drei Tagen steht wohl das vermeintliche wichtigste Spiel der Saison für uns an. Bereits morgen fangen wir mit den Vorbereitungen an.”
Spielerstimmen
Ömer Bayram (Galatasaray): „Wir hatten bereits in Antalya eine ähnliche Begegnung hinter uns. Der Ball war bei uns und wir waren die spielbestimmende Mannschaft. Auch hat sich das Spielgeschehen in deren Hälfte abgespielt. Wir wollten heute den Sieg. Die letzten 45 Minuten haben wir als die letzten 45 Minuten der Saison angesehen. Das sind nun die letzten Spiele und es darf uns kein Fehler mehr unterlaufen. Schließlich kam dann ein klassisches Emre Akbaba-Tor. Ich habe mich sehr für ihn gefreut. Wir werden diesen Weg bis zum Ende gehen.“
Halil Dervisoglu (Galatasaray): „Heute waren wir stets im Ballbesitz, aber hatten Probleme bei der Chancenerarbeitung. In der zweiten Hälfte haben wir mit Emre Akbaba den wichtigen Treffer erzielen können und sind daher sehr glücklich. Natürlich herrscht ein gewisser Druck auf den Stürmern, wenn es mit dem Toreschießen nicht so klappt. Aber heute steht der Sieg der Mannschaft im Vordergrund. Hoffentlich werden wir in den nächsten Spielen noch gefährlicher und effektiver vor dem Tor.“
3 Kommentare
Sollte BJK vor dem Derby verlieren dann hat man es in der eigenen Hand BJK hinter sich zu lassen.
Doch die Chancen sind nicht besonders hoch.
Mit Ömer und Sener als Außenverteidiger kann man nichts erwarten. Wir haben kein richtigen Spielmacher. Also kann man von der Mannschaft eigentlich nichts erwarten.
Das Konya so spielt hätte man vorher ahnen müssen. Das die Mauern und dass das Spiel kein Spaß machen wird war jedem bewusst, bzw. muss bewusst gewesen sein.
Einen positiven Trend würde ich das nicht bezeichnen, wir haben die letzten beiden Spiele gewonnen, aber mit einem solch schlechten Fußball sehe ich hier nichts positives außer die 6 Punkte. Ja in der Saison gibt es immer wieder solche „dreckigen Siege“. Wir haben aber in der aktuellen Saison zu viele solcher Siege, meiner Meinung nach.
Genclerbirligi wird genauso spielen wie Antalya und Konya. Da wird sich nichts bei ändern.
Ich kann es nur oft genug betonen, Terim und die anderen Trainer müssen eine Lösung finden, wie man solch ein Bollwerk knacken kann.
Die einzigen Ideen die Terim hatte waren a) Babel und Akbaba einwechseln die einen halbwegs kräftigen und guten Schuss haben und b) Donk von der Abwehr nach vorne zu befördern.
Die Einwechslung von Falcao würde ich nicht als Idee bezeichnen sondern eher eine Selbstverständlichkeit.
Freuen kann ich mich über diesen Sieg überhaupt nicht, da mir solch ein Fußball natürlich kein bisschen Spaß macht. So kann man sich fußballerisch natürlich nicht verbessern, das gilt für beide Seiten.
Hoffnung auf besseren Fußball kommt bei mir auch nicht mehr auf. Auch mit Blick auf die kommende Saison gibt es so viele Fragezeichen sowohl bei einigen Spielern als auch beim Trainer.