Im Interview mit dem italienischen Sportjournalisten Gianluca Di Marzio sprach Fabio Borini, der in dieser Saison eine beeindruckende Leistung für VavaCars Fatih Karagümrük zeigt, über die Spor Toto Süper Lig, seinen gescheiterten Transfer zu Besiktas und seinen Landsmann Nicolo Zaniolo, der in der Winterpause zu Galatasaray wechselte. Der 32-jährige Offensivspieler schwärmte überdies von der Fußballbegeisterung in der Türkei: „Die Leidenschaft für den Fußball in der Türkei ist unglaublich. Das Rennen um die Meisterschaft wird immer heißer und heißer. Als ich hier ankam, hatte ich ein niedrigeres Niveau erwartet, aber die körperliche Intensität ist sehr hoch. Gewinnen ist nie einfach. Die Technik kommt vielleicht etwas zu kurz, aber das bringt die Spiele in den Mittelpunkt. Jedes Jahr gibt es mindestens fünf Mannschaften, die um den Sieg in der Liga kämpfen: Galatasaray, Fenerbahce, Besiktas, Trabzonspor, Basaksehir und seit Montellas Ankunft sogar Adana Demirspor.“ Ich habe mir selbst ein Versprechen gegeben: Wenn ich hier weitermache, werde ich härter arbeiten und Türkisch lernen.“
„Zaniolo benötigt Zeit“
Über seinen Landsmann Nicolo Zaniolo und seinen Wechsel zu Galatasaray äußerte sich Borini indes wie folgt: „Nicolo Zaniolo gewöhnt sich gerade an die Türkei. Es ist nicht leicht, mitten in der Saison zu kommen und sich sofort an die Süper Lig anzupassen. In der Türkei sind die Italiener sehr beliebt. Vielleicht, weil sie immer noch in unsere goldene Ära verliebt sind, den italienischen Fußball der 90er und 2000er Jahre. Sie schätzen unser Augenmerk auf die Taktik, unsere Kontinuität in der Arbeit.“
Darum scheiterte der Wechsel zu Besiktas im Winter
Borini sprach außerdem über seinen gescheiterten Transfer zu Besiktas: „Der Januar war nicht der richtige Zeitpunkt, um die Mannschaft zu verlassen, sagen wir es mal so. Aber für den Sommer schließe ich nichts aus, es sind schon einige Angebote eingegangen. Ich will nur nicht den Fehler machen, nach Ablauf meines Vertrags zu lange zu warten. Ich schließe nichts aus, aber eines ist sicher: Meine Familie wird bei meiner nächsten Berufswahl an erster Stelle stehen.“
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Borini bewertet Unentschieden gegen Galatasaray
Abschließend kommentierte Borini das Unentschieden gegen Galatasaray und gab den Fußball-Fans, die zum UEFA Champions League-Finale in Istanbul anreisen, einen Ratschlag: „In der ersten Halbzeit haben wir vom Boden aus nach dem Plan gespielt, den wir vorbereitet hatten, und das ist uns gelungen. Wir haben Positionen gefunden und Tore erzielt. In der zweiten Halbzeit wussten wir, dass wir mit diesem Druck konfrontiert werden würden, Galatasaray ist eine gute Mannschaft. Es kann sein, dass man diesen Druck wegen der Atmosphäre nicht überwinden kann, aber ich denke, wir haben einen guten Punkt geholt. Ich habe einen kleinen Tipp für diejenigen, die nach Istanbul kommen, um das Champions-League-Finale zu sehen. Nehmt euch Zeit, diese Stadt ist sehr groß und man kann nicht gegen den Verkehr ankämpfen.“
Borini absolvierte in der laufenden Saison 28 Pflichtspiele für Karagümrük und verzeichnete dabei 20 Treffer und neun Assists. In der Süper Lig liegt der aus Bentivoglio stammende Linksaußen mit 19 Treffern hinter Fenerbahce-Angreifer Enner Valencia (27) auf Platz der Torschützenliste. Mit neun Torvorlagen ist Borini zudem aktuell Assistleader in der Türkei. Sein Vertrag in Istanbul läuft am Saisonende aus. Er kann damit ablösefrei den Verein wechseln.