Lange ist es nicht her, dass Ersun Yanal noch auf der Trainerbank von Fenerbahce Platz nahm. Doch der Erfolg blieb aus und der 58-Jährige konnte den Erwartungen nicht gerecht werden. Doch Yanal trägt seinem Ex-Klub nichts nach und sagte zuletzt im Interview mit der Zeitschrift „FourFourTwo“: „Die Fenerbahce-Fans sind für mich ganz besonders. Ich werde immer für sie da sein. Und ich werde da sein, wenn mich Fenerbahce braucht. Dem Klub wünsche ich nur das Beste.“
„Wir sammeln nur Erinnerungen“
Yanal weiter: „Wir sind Menschen, die in einem Zug, der nach Westen fährt, versuchen nach Osten zu fahren. Aufgrund der Transfersummen und der übertriebenen Zuneigung denken wir tatsächlich, dass wir auf dem gleichen Level wie Fußball-Europa sind. Aber die Realität sieht ganz anders aus. Wir versuchen nur den Tag zu retten. Und aufgrund dieser Vision sammeln wir im Grunde nur Erinnerungen“, so der frühere Nationaltrainer über das Problem im türkischen Fußball.
„Unser System ist das eigentliche Problem“
Auch sprach der erfahrene Übungsleiter über die Jugendarbeit in der Türkei: „Das Alter eines Sportlers setzt sich aus den physischen und psychischen Eigenschaften zusammen. Und diese stehen nicht auf dem Personalausweis. Wenn man diesen Eigenschaften noch das professionelle Arbeiten hinzufügt, ist man ein richtiger Fußballer.. Das internationale Sportforschungszentrum untersuchte 2019 die Einsatzzeiten der U21-Spieler in 93 verschiedenen Ligen. Unsere Süper Lig bildete mit 3,7 Prozent das Schlusslicht der Tabelle. Fenerbahce hingegen war mit 10 Prozent ganz oben an der Spitze der türkischen Liga. Das Problem, was wir eigentlich haben, ist nicht genetisch bedingt. Zumal wir die türkischen Youngsters in Europa sehr erfolgreich spielen sehen. Unsere Mentalität ist genetisch einfach zu schlecht und das ist Hauptproblem.“
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