Zwischen 2006 und 2011 kickte Bobo in Istanbul bei Besiktas. Im Dress der Schwarz-Weißen gelangen ihm wettbewerbsübergreifend 87 Treffer und 29 Assists in 211 Einsätzen. Danach spielte er auch noch bei Hes Kablo Kayserispor und Aytemiz Alanyaspor, wo er noch mal in 87 Begegnungen mit 39 Toren und zehn Vorlagen in den Vordergrund rückte. Im Interview mit dem brasilianischen Ableger von „ESPN“ ließ der nun 35-Jährige, der aktuell für Hyderabad in der Indian Super League auf Torjagd geht, seine Karriere in Istanbul Revue passieren und erinnerte sich gerne an die Derbys gegen Fenerbahce zurück: „Ich bekomme heute noch diese Liebe der Fans durch zahlreiche Nachrichten über die sozialen Medien zu spüren. Es ist etwas sehr Bedeutendes für mich. Es ist einfach unglaublich schön, dass man sogar nach Jahren an mich denkt und sich an mich überhaupt erinnert“, so Bobo zunächst über die Beziehung zu den Fans.
„Es schneite sehr viel“
Die anfängliche Leihe im Februar war für alle Beteiligten sehr schwierig zu handeln, aber im Anschluss konnten die „Schwarzen Adler“ gemeinsam mit Bobo sechs Pokale in fünf Jahren in die Luft stemmen: „Am Anfang war es wirklich sehr schwierig, weil einfach eine komplett andere Sprache gesprochen wurde. Zudem war es sehr kalt und es schneite sehr viel, da ich zur Rückrunde transferiert worden war. Letztendlich habe ich bei meiner Besiktas-Zeit sehr besondere Momente erlebt. Mein Sohn und meine Tochter sind dort auf die Welt gekommen. Ich hatte die Ehre sowohl in der UEFA Champions League als auch in der Europa League zu spielen. Wir haben gemeinsam sechs Pokale, bestehend aus der Süper Lig-Meisterschaft, dem türkischen Pokal und dem türkischen Supercup, gewonnen. Es war eine sehr schöne Zeit. Die Derbys waren toll. An die Fenerbahce-Derbys erinnere ich mich besonders gerne.“
„Unser Präsident hat mich nicht verkauft“
Noch heute gedenken die BJK-Fans dem legendären 2:1-Sieg über den großen FC Liverpool im Jahre 2007 in der UEFA Champions League-Gruppenphase. Die Anhänger konnten in dieser Partie einen Dezibelrekord mit 132 dB aufstellen und erlangten einen noch größeren Bekanntheitsgrad auf der ganzen Welt. Der Mittelstürmer erzielte in der besagten Begegnung die zwischenzeitliche 2:0-Führung und ließ die Fans in Ekstase verfallen und Kommentator Emre Tilev im Fernsehen gefühlt zehn Mal seinen Namen brüllen: „Nach dieser Partie haben einige große Klubs in Europa mit Besiktas Gespräche geführt. Doch unser damaliger Präsident wollte mich nicht verkaufen. Somit bin ich bei Besiktas geblieben und es war im Anschluss auch positiv für meine Karriere. Ich bereue bisher keine einzige Entscheidung in meiner Laufbahn.“
Von Besiktas zur brasilianischen Nationalmannschaft
Durch gute Leistungen in der Türkei ebnete sich für den bürgerlich Deivson Rogério da Silva heißenden Bobo der Weg zur brasilianischen Nationalmannschaft: „Ich wurde zwei Mal Torschützenkönig im türkischen Pokal und auch in der Liga gelangen mir meine Tore. Carlos Dunga hat mir dann beim Pokalfinale zugesehen und ich wurde daraufhin in die Nationalmannschaft berufen. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Die Nationalmannschaft ist einer der größten und bedeutendsten Erfolge eines Spielers.“
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