Es ist ruhig um Abdullah Avci geworden seit seiner Entlassung als Besiktas-Cheftrainer Ende Januar diesen Jahres. Der ehemalige türkische Nationaltrainer hat sich seitdem aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und verfolgt das Geschehen in der Süper Lig abseits des Trubels. Gegenüber der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ brach Avci nun sein Schweigen. „Ich habe alles gegeben um mit Besiktas erfolgreich zu sein. Im Moment reflektiere ich die vergangene Zeit und regeneriere mich. Ich werde zurückkehren. Doch es eilt nicht“, berichtet der 56-Jährige. Avci weiter: „Das Wohl des Vereins stand stets im Vordergrund. Dementsprechend habe ich versucht das Maximum herauszuholen. Ich wollte zu allen ein gutes Verhältnis aufbauen.“
Avci gibt zu: „Ich war fertig mit der Welt“
Ein gutes Verhältnis zu den Spielern wird Avci schon seit vielen Jahren nachgesagt – aber auch, dass er im Umgang mit den schwierigen Charakteren zu tolerant sei. Kritik, die Avci nur schwer nachvollziehen kann. „Die Menschen stellen dich in den Mittelpunkt, denken aber immer noch nur an sich selbst. Wenn man seine Arbeit so sehr liebt wie ich, fällt es einem erst recht schwer das zu akzeptieren.“ Ins Detail gehend führt der 56-Jährige aus: „Ich war extrem traurig, enttäuscht, fertig mit der Welt und habe mich zwischenzeitlich so gefühlt, als würde ich den schwersten Job der Welt ausüben. Doch wenn ich jetzt die Menschen sehe, die in den Krankenhäusern und Pflegediensten arbeiten, schäme ich mich für diese Gedanken, die ich damals hatte.“
Zu guter Letzt wünscht Avci seinem Nachfolger auf der Besiktas-Trainerbank viel Erfolg: „Sergen Yalcin ist aktuell da, wo er unbedingt sein und man ihn auf diesem Posten auch unbedingt sehen wollte. Ich wünsche mir, dass er erfolgreich wird. Denn auch der türkische Fußball würde davon profitieren.“