Die türkische Herren-Nationalmannschaft kehrte mit der Silbermedaille von der EuroBasket 2025 zurück. Nach dem Herzschlag-Finale in Riga gegen Deutschland endete das Endspiel mit 83:88. Cheftrainer Ergin Ataman betonte am Flughafen Istanbul, man habe „für Begeisterung gesorgt“ und sei „nur Momente vom Pokal entfernt“ gewesen. Gleichzeitig stellte er klar: „Eines Tages wird diese Mannschaft auch Europameister werden.“
Atamans Analyse: Dominant über 38 Minuten, Lehren für den letzten Schritt
Ergin Ataman hob die starke Vorstellung hervor und erklärte, die Türkei habe „38 Minuten lang die Oberhand“ gehabt, ehe die Nerven in der Schlussphase den Unterschied machten. Der Coach verwies auf die Qualität des Weltmeisters Deutschland und ordnete die Niederlage als sportliches Pech ein, das „manchmal dazugehört“. Zugleich sah er die Entwicklung des Teams bestätigt: große Siege gegen Serbien und Griechenland, ein Finale auf Augenhöhe und ein klarer Fahrplan nach vorn. Sein Fazit: Man sei „nah dran“ – und genau diese Nähe müsse nun in Konstanz und Kaltschnäuzigkeit umgemünzt werden.
„Champions der Herzen“ – und das Ziel Gold
Mit Blick auf die Perspektive wiederholte Ataman die Botschaft: „Wir wissen, dass wir die Champions der Herzen sind, aber wir werden auch die wahren Champions sein.“ Die Mannschaft sei jung, der Kern bleibe zusammen, einzig Sertac Sanli sei 35. In den kommenden Jahren wolle man „immer um Titel spielen“ – die Weltmeisterschaft rücke als nächstes großes Ziel in den Fokus. Dank der Turniererfahrung – und der harten Lektionen der letzten zwei Minuten – soll der entscheidende Reifegewinn gelingen.
Verbandssicht: Hidayet Türkoglu über Anspruch, Weg und November-Start
Verbandspräsident Hidayet Türkoglu sprach von einem „wichtigen Erfolg nach vielen Jahren“, der die Erwartungen dauerhaft anhebt. Er dankte Ataman, dem Trainerstab und der Mannschaft, besonders Cedi Osman für seinen Einsatz trotz Blessur und Alperen Sengün als Vorbild für die nächste Generation. Der Verband will die positive Dynamik in die WM-Qualifikation ab November tragen und „mit derselben Haltung, aber noch mehr Selbstvertrauen“ die nächste Etappe schaffen. Zieldefinition bleibt klar: „Wir wollen die Goldmedaille für unser Land holen.“
Spieler-Stimmen: Cedi Osman stolz – Alperen Sengün mit Blick nach vorn
Cedi Osman zeigte sich „traurig über das verpasste Gold“, aber „sehr glücklich über die Medaille“ und den Stolz, den das Team ins Land getragen habe. Er bestätigte den Knackpunkt: „Wir kontrollierten das Spiel – und verloren es am Ende in den letzten zwei Minuten.“ Alperen Sengün betonte die Jugend und Lernkurve der Mannschaft: Man habe „Erfahrungen gesammelt“ und werde „diese Fehler künftig vermeiden“. Sein Versprechen an die Fans: „Wir haben noch viele Jahre vor uns – eines Tages kehren wir mit dem Titel zurück.“
Silber als Startpunkt, nicht als Endstation
Die Silbermedaille ist für die Türkei mehr als ein Ergebnis: Sie ist ein Signal für Substanz, Breite und neue Selbstverständlichkeit auf Topniveau. Das Staff und die Spieler verknüpfen Emotion mit klaren Zielen – Gold bleibt das Maßstab-Wort. Mit der Erfahrung aus Riga und einem zusammenbleibenden Kern ist die Ausgangslage stabil, die nächste Benchmark sei die WM-Quali. Der Tenor des Abends bündelt sich in Atamans Satz: „Wir sind nah dran – und wir werden es schaffen.“