Sie fragen sich sicherlich was die Sportsender in der fußballfreien Zeit machen? Richtig, sie interviewen die Fußballer, die dann von ihrem Alltag in den eigenen vier Wänden berichten und hoffen, dass sich die Situation schnellstens verbessert. So auch Fenerbahces Garry Rodrigues, der am gestrigen Mittwoch dem türkischen TV-Sender „TRT Spor“ Rede und Antwort stand.
„Entscheidungen respektieren“
„Die Online-Einheiten laufen ganz gut bislang. Es ist nicht leicht, aber wir müssen uns daran gewöhnen. Eigentlich haben wir als Mannschaft immer sehr intensive Einheiten absolviert, aber nun ist es leider anders. Wir trainieren auch zuhause sehr hart damit wir fit bleiben. Wir wissen nämlich nicht wann es wieder weitergeht, deshalb müssen wir vorbereitet sein, wenn es wieder soweit ist. So etwas ist zuvor noch nie passiert. Wir warten auf die Entscheidungen der Verantwortlichen vom Verband und der UEFA. Sie werden sicher die richtige Entscheidung treffen. Jeder möchte, dass die Saison da fortgeführt wird, wo sie aufgehört hat. Wichtig ist, dass man die Entscheidungen respektiert“, so Rodrigues zu Beginn des Gesprächs.
„Glücklich wieder dabei zu sein“
Im weiteren Verlauf sprach der Außenbahnspieler über seine Rückkehr in die Mannschaft nach überstandener Verletzung: „Vor der Konyaspor-Begegnung musste ich verletzungsbedingt vier bis fünf Spiele aussetzen. Dies war eine sehr lange Zeit, aber ich bin glücklich wieder mit von der Partie zu sein. Ich habe den Fußball sehr vermisst und möchte ein wichtiger Bestandteil des Teams sein, damit wir unsere Ziele verwirklichen können. Für mich sind alle Spiele von gleicher Bedeutung, aber man muss ehrlich gestehen, dass Derbys mit einer anderen Gefühlslage gespielt werden. Als ich verletzt war hat es schon weh getan die Spiele gegen Besiktas und Galatasaray verpasst zu haben. Insbesondere die Derbys zwischen Fenerbahce und Galatasaray sind von großer Bedeutung. Wahrscheinlich ist es eines der fünf wichtigsten Derbys auf der Welt. Hoffentlich kann ich beim nächsten Mal dabei sein. Bei Verletzungen darf man sich nicht emotional fallen lassen, sondern muss nach vorne blicken. In solchen Momenten kann man nur Gott vertrauen.“
Rodrigues war Postbote
Zuletzte sprach der 29-jährige Flügelspieler über seinen Karriereverlauf und betitelte diesen als eine verrückte Geschichte: „Ich bin bei Feyenoord Rotterdam ausgebildet worden. Als ich 17-18 Jahre alt war konnte ich in der Akademie nicht mehr weitermachen und habe drei Jahre lang im Amateurbereich weitergespielt. Ich habe während dem Fußballspielen noch nebenbei gearbeitet. Zwischenzeitlich musste ich sogar für ein Jahr pausieren und blieb dem Fußball fern, weil ich als Postbote arbeitete und hierbei keine Zeit für andere Dinge übrig hatte. Danach habe ich eine tolle Saison erlebt und war im Profibereich angekommen. Am Anfang habe ich mir sehr schwer getan und viele Erfahrungen gemacht – sowohl positiv als auch negativ. Es ist eine verrückte Geschichte. Gott hat meine Gebete erhört und mir meine Träume ermöglicht.“