Galatasaray errang im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League einen wertvollen 3:0-Auswärtssieg in Slowenien gegen NK Olimpija Ljubljana. Die Begegnung begann temporeich. Vor allem die Gastgeber waren bemüht, viel Druck auf das Tor der Türken auszuüben. In der achten Minute musste „Gala“-Goalie Fernando Muslera einen gefährlichen Schuss vom linken Strafraumrand entschärfen. Der Uruguayer lenkte den Ball mit Mühe zur Ecke ab. Die anschließende Ecke brachte nichts Zählbares für Ljubljana, dafür im direkten Anschluss für Galatasaray. Nach einem schnellen Angriff über den rechten Flügel legte Baris Alper Yilmaz den Ball quer zurück auf Mitspieler Kerem Aktürkogllu (9.), der sofort mit dem Innenrist abzog und den Ball flach links neben dem Pfosten im Tor unterbrachte und so das 1:0 für Galatasaray erzielte.
Munterer Schlagabtausch in Halbzeit eins
Danach wurde wieder Ljubljana gefährlich. Nach technisch starker Vorarbeit seinen Landsmannes Rui Pedro zog der aufgerückte portugiesische Linksverteidiger David Sualehe (14.) aus spitzen Winkel mit links ab, doch Muslera war erneut mit einer guten Parade zur Stelle. Hätte Sualehe die Kugel zurück auf Admir Bristric gepasst, der vor dem Tor lauerte, hätte es weitaus brenzliger für die Gäste vom Bosporus werden können. Wenige Minuten nach dieser Möglichkeit war dann Bristric Hauptakteur für Ljubljana. Der 20-jährige Bosnier blieb im Zweikampf mit Victor Nelsson auf den Beinen, umkurvte Muslera und schob zum vermeintlichen 1:1 ins leere Tor ein. Doch Schiedsrichter Andreas Ekberg aus Schweden war auf der Höhe des Geschehens und pfiff nach Bristric‘ Zerren und Ziehen an Nelsson auf Foulspiel. Der Treffer zählte mithin nicht. Mit dem 1:0 ging es schließlich weiter. Und Galatasaray hatte kurz danach die große Chance, die Führung auszubauen. Nach einem genialen Hackenpass von Aktürkoglu im gegnerischen Sechzehner hatte Neuzugang Cedric Bakambu (28.) das 2:0 auf dem Fuß. Der Kongolese zog zwar sofort ab, doch sein schwacher Abschluss war kein Problem für Ljubljanas Schlussmann Matevz Vidovsek. Mit dem 1:0 endete die erste Halbzeit.
Mertens mit wichtigem Treffer zu Anfang der zweiten 45 Minuten
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit sollte sich der Spielstand dann aber schnell ändern. Dries Mertens spielte einen Pass in den Lauf von Baris Alper Yilmaz. Ljubljana-Keeper Vidovsek sprang dazwischen und schlug den Ball mit den Händen weg, jedoch genau vor die Füße von Mertins (48.). Der Belgier nutzte die Gelegenheit mit all seiner Erfahrung und Abgebrühtheit und schoss den Ball in aller Ruhe ins verlassene Tor, um das beruhigende 2:0 zu markieren. Galatasaray war auch in der Folge die bessere Mannschaft und zeigte sich im Vergleich zur ersten Spielhälfte auch defensiv deutlich stabiler. Die „Löwen“ steigerten sich im weiteren Spielverlauf und kamen noch zu weiteren hochkarätigen Chancen. Nach einer tollen Passstafette war es erneut Bakambu (52.), der vor dem gegnerischen Kasten mit einem Abschluss aus kurzer Distanz an Vidovsek scheiterte. Auf der Gegenseite tankte sich der Kroate Ivan Posavec (53.) am linken Strafraum durch und zog urplötzlich knallhart ab. Der Ball zischte über die Latte ins Aus.
Pechvogel Nelsson: Zwei Galatasaray-Treffer zählen wegen des Dänen nicht
Dann war wieder Galatasaray am Drücker. Mertens schlug von halbrechts eine Flanke in den Sechzehner von Ljubljana. Der Ball titschte einmal auf und segelte an Vidovsek und der Abwehr der Slowenen vorbei, jedoch nicht am aufgerückten Innenverteidiger Abdülkerim Bardakci (57.) der am zweiten Pfosten per Kopfball zum dritten Treffer für die Istanbuler einnetzte. So dachten zumindest erst einmal alle. Doch Referee Ekberg lief zum VAR-Monitor und sah sich die Szene noch einmal an. Bei der Ausführung von Mertens‘ Freistoß war Victor Nelsson leicht im Abseits, auch wenn der Däne nicht an den Ball kam und auch nicht den Blick des Torhüters auf den Ball versperrte, wurde die Position als Abseits gewertet, sodass das Tor annulliert wurde. Wenige Minuten im Anschluss war es wieder Nelsson, der im Abseits stand, diesem Mal aber aktiv einen Treffer erzielt hatte, der entsprechend ebenfalls nicht zählte.
Joker Dervisoglu sticht – Galatasaray kann langsam für die Playoff-Runde planen
In der 84. Minute vergab der eingewechselte Yunus Akgün aus kürzester Entfernung eine Riesenchance. Der 23-Jährige hätte einfach nur den Fuß hinhalten und einschieben müsse, versuchte aber den Ball aus einem unerfindlichen Grund anzunehmen und nochmal zu dribbeln, was misslang. Eine unverständliche Aktion des jungen Türken. Besser machte es der kurz zuvor ebenfalls neu ins Spiel gekommene Halil Dervisoglu. Nach einer Ecke von Aktürkoglu in der Nachspielzeit rannte Dervisoglu klasse an und erzielte mit einem sehenswerten Kopfballtreffer das umjubelte 3:0, das Galatasaray mit einem Bein in die Playoff-Runde befördert. Kaan Ayhan (90.+3) hatte mit einem Freistoß vom linken Strafraumrand sogar noch die Gelegenheit zu erhöhen, doch sein harter Schuss auf den kurzen Pfosten wurde von Vidovsek pariert. Wenige Minuten später ertönte beim Stand von 3:0 für die Gäste der Schlusspfiff im Stozice-Stadion. Das Rückspiel erfolgt am kommenden Dienstag (15. August) im Istanbuler Rams Park. Für eine Überraschung sorgte indes KI Klaksvik von den Färöer Inseln. Der Außenseiter besiegte im Hinspiel das favorisierte norwegische Team von Molde FK mit 2:1. Der Gewinner dieser Paarung wird der Gegner von Galatasaray in der Playoff-Runde, wenn die Gelb-Roten den Einzug kommende Woche perfekt machen sollten.
Startaufstellungen
NK Olimpija Ljubljana: Vidovsek – Silva, Ratnik, Muhamedbegovic, Sualehe – Elsnik, Seslar (86. Nukic), Posavec (77. Gavric), Fadida (46. Motika) – Pedro (86.) Jakupovic), Bristric (65. Lucas)
Galatasaray: Muslera – Boey, Nelsson, Bardakci, Karatas (63. Dubois) – Kutlu, Oliveira (86. Ayhan), Mertens (75. Akgün), Yilmaz (86. Dervisoglu), Aktürkoglu – Bakambu (75.)
Tore: 0:1 Aktürkoglu (9.), 0:2 Mertens (48.), 0:3 Dervisoglu (90.+1)
Gelbe Karten: Motika, Jakupovic (Ljubljana) – Oliveira, Dervisoglu (Galatasaray)
3 Kommentare
Also ich fand die erste HZ. echt katastrophal… Unser Mittelfeld war kaum präsent. Oliveira war damit beschäftigt, den Ball den Gegnern zu zuspielen. Berkan ist zwar viel gerannt, da kam aber auch nicht so viel produktives.
Die 2. HZ. sah da aber komplett anders aus. Wir spielten plötzlich mit mehr Selbstvertrauen. Das fehlte uns wohl in der ersten HZ. Unsere Defensive war ständig nervös. Nach dem 0-2 waren die komplett raus. Wir kamen zu immer mehr Chancen, die wir leider nicht genutzt haben. Gerade die Position mit Akgün ist mir im Kopf hängen geblieben. Er stand vorm Torhüter und hat den Ball super bekommen. Er hätte abdrücken können, doch stattdessen nimmt er ihn und vergeigt die Chance. Ich halte ihn immer noch für einen guten Kicker, frage mich aber so langsam, ob bei ihm auch nicht Probleme vorhanden sind mit seinem Selbstvertrauen. Vielleicht musst Buruk ihn bisschen pushen.
Kazimcan hatte anfangs etwas schwierigkeiten, hatte sich aber danach gut gefangen.
Bakambu war auch gut, auch wenn er ab und zu kaum zu sehen war. Seine Chancen gingen nicht rein, was schade war. Egal, wenn er so weiter machen, dann läuft es irgendwann.
Kerem. Schlechte Ballannahme (wie immer), aber super Spiel. Sowas will ich sehen. Ich glaube wirklich, die Gerüchte um Tete haben ihn nervös gemacht. ^^
Kommende Woche würde ich auch so auflaufen. Einig Stammspieler schonen. Gegen Kayseri würde ich mit der besten Elf auflaufen. Sie werden uns Punkte klauen wollen. Und das erste Spiel in der Liga ist immer schwierig. Ich hoffe auf folgende Aufstellung:
—————–Musi—————
Boey—Nelsson—Glasmacher—Kazimcan
———-Kerem—-Torreira———
Zaha———-Mertens——–Kerem
—————-Icardi—————–
Somit hätten wir sogar 4 Türken.
Interessant ist, dass Molde verloren hat gegen die Mannschaft von der Färörer Insel. Wäre natürlich schön, wenn man im nächsten Spiel auf die Färörer Insel reisen müsste.
Mein Tipp war übrigens 3:0 bzw. 0:3. Ich bin also wenig überrascht über das Ergebnis. Ich dachte nur, dass Bakambu, in Form eines Scorerpunkts, dazu beiträgt.
Die Leistung des Schiedsrichters geht in Ordnung. Er hat eine klare Linie gezeigt, was er abpfeift und was nicht.
Über den Fußball von Ljublana war ich überrascht. Ich dachte, dass die hinten wie eine Mauer stehen werden. Stattdessen haben sie wirklich Fußball gespielt. Und die Fans haben auch eine echt gute Stimmung gemacht – und das trotz des Ergebnisses.
GS hat zum Teil echt ordentlich gespielt. Ich war nur über die Fehlpasse verwundert. Mir kamen diese erschreckend oft vor. Berkan war stets präsent und hat Druck auf den Gegner geübt. Kazimcan hat seinen Job gemacht. War wohl eine gute Entscheidung ihn auf der ersten 11 einzusetzen.
Das 3:0 geht in Ordnung, denn die qualitativen Unterschiede waren sehr deutlich.