Völlig unerwartet wechselte der türkische Nationalstürmer Burak Yilmaz in diesem Sommer nach Europa zum LOSC Lille. In der Ligue 1 machte sich der mittlerweile 35-Jährige Routinier schnell einen Namen. Schließlich gelangen ihm vier Treffer in den vergangenen vier Spielen. Im Rahmen einer Pressekonferenz ließ der Goalgetter seine ersten Monate bei den Franzosen Revue passieren. Burak Yilmaz über…
… seine Findungsphase in Frankreich
„Ich bin nun seit drei Monaten hier und möchte mich gerne bei meinen Mitspielern, dem Trainerstab und dem Vorstand herzlich bedanken. Sie unterstützen mich tatkräftig. Sie tun alles dafür, dass ich mich schnell an das Leben in Frankreich gewöhne. Ich muss zugeben, dass der erste Monat nicht einfach war. Es gibt zentrale Unterschiede zwischen dem Fußball in Frankreich und dem in der Türkei. Allerdings ist diese Phase nun vorüber und ich fühle mich sehr wohl bei Lille.“
… den Umzug seiner Familie nach Frankreich
„Meine Familie ist erst seit vergangener Woche in Frankreich. Bislang wohnte ich mit meiner Frau und unseren zwei Töchtern im Hotel. Ab Montag werden wir dann in unser neues Haus einziehen.“
… seine Beweggründe für einen Wechsel zu OSC Lille
„Ich war der Kapitän von Besiktas. Meine gesamte Familie und all meine Freunde sind in Istanbul. Des Weiteren hatte ich noch einen Vertrag mit zwei Jahren Restlaufzeit. In Summe hatte ich also ein ordentliches Leben. Allerdings wollte ich mich ein letztes Mal unter Beweis stellen. Luis Campos ist nach Istanbul gereist und hat mich im Rahmen eines Gesprächs unter vier Augen überredet. Aktuell merke ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.“
… den Anteil von Yusuf Yazici und Zeki Celik an seinem Wechsel
„Natürlich habe ich mich im Vorfeld mit Yusuf Yazici und Zeki Celik ausgetauscht. Sie haben nur Positives über den Verein berichtet. Ihre Aussagen haben meinen Wunsch nach einem Wechsel zu Lille bekräftigt.“
… die finanziellen Engpässe bei Besiktas
„Ein weiterer Grund für den Wechsel war, dass Besiktas mir ziemlich viel Geld schuldete. Mein Vertrag war für den Verein nicht mehr tragfähig. Deshalb kam ich ablösefrei nach Lille.“
… den Hattrick von Yusuf Yazici in der Europa League gegen Sparta Prag
„Genau das hat er gebraucht. Nach seiner Verletzungspause hat Yusuf hart für seine Rückkehr gearbeitet. Nun tankte er mit den drei Treffern genügend Selbstvertrauen. In den kommenden Wochen wird er sicherlich noch bessere Leistungen an den Tag legen.“
… seine Rolle als „großer Bruder“ in den Vereinen
„Da ich aufgrund meines Alters diese Rolle öfter übernommen habe, habe ich auch hier keine Probleme damit. Jedoch gehören Tore zu meiner Hauptaufgabe. Am Ende des Tages zählt im Fußball nur das Ergebnis.“
… sein Verhältnis zum Chefcoach Christophe Galtier
„Seit meinem ersten Tag bei Lille versucht unser Trainer mir zu helfen. Dank unseres sehr guten Verhältnisses habe ich mich hier schnell eingefunden. Nichtsdestotrotz muss ich noch viel lernen und habe auch noch Defizite. Allerdings haben wir die Basis zur Lösung dieser Themen mit einer guten Trainer-Spieler-Beziehung geschaffen.“
… seine wesentlichen Charaktereigenschaften
„Da ich Vater bin, verhalte ich mich abseits des Platzes meistens ruhig. Auf dem Spielfeld hasse ich es zu verlieren. Manchmal führe ich hitzige Diskussionen mit den Schiedsrichtern und meinen Mannschaftskollegen. Der einzige Grund dafür ist mein Siegeswille. Während den Partien bin ich ein ganz anderer Mensch.“
Ein Kommentar
Ach echt? Ich dachte dein Job wäre es im Abseits zu stehen. Oder sich bei jeder Gelegenheit fallen zu lassen… Hmmm, da habe ich wohl was falsch verstanden…