Mit Yaya Touré (36) scheiterten die Gespräche, bei Keisuke Honda (33) gelang die Verpflichtung: Botafogo Rio de Janeiro setzt vor dem zunächst verschobenen Saisonstart des Campeonato Brasileiro Série A auf Erfahrung aus dem europäischen Spitzenfußball. Nachdem es mit Touré nichts wurde, ist für das zentrale Mittelfeldfeld offenbar der erst seit kurzem vereinslose John Mikel Obi (32) das Objekt der Begierde, wie brasilianische Medien übereinstimmend berichten.
Zunächst hatte der „ESPN“- und „Yahoo“-Reporter Jorge Nicola von Gesprächen zwischen Obi und Botafogo geschrieben. „Globo Esporte“ bestätigte dies kurze Zeit später. Grundsätzlich stünden die Parteien kurz vor der Einigung – die sich auch in Südamerika ausweitende Coronavirus-Pandemie verhindere einen Abschluss derzeit allerdings.
Hintergrund: Seit vergangenem Montag dürfen, zunächst für 30 Tage, Menschen ohne dort festen Wohnsitz nicht mehr nach Brasilien einreisen. Präsident Jair Bolsonaro war zwar lange Zeit entschiedener Gegner zu starker Restriktionen in Bezug auf die Krise, hatte in den vergangenen Tagen aber seine Meinung geändert. Schon vorab hatten die Millionenstädte Sao Paulo und Rio de Janeiro eigenhändig weitgehende Ausgangsbeschränkungen verhängt.
Kritischer Post: Trabzonspor beendete Zusammenarbeit mit Obi
Obi ist seit Mitte März frei auf dem Markt – ebenfalls aufgrund von Corona. Der langjährige Chelsea-Profi spielte zuletzt bei Trabzonspor. Nachdem sich der türkische Fußball lange gegen eine Unterbrechung des Spielbetriebes sträubte, hatte Obi scharfe Kritik geäußert. Der Klub von der Schwarzmeer-Küste löste daraufhin den Vertrag mit dem nigerianischen Mittelfeldspieler auf.
„Sie waren über die ganze Sache wirklich aufgebracht. Mir wurde gesagt, ich soll mich mit dem Präsidenten in seinem Büro unter vier Augen treffen. Er bat mich, den Post zu löschen. Ich sagte ihm, dass ich das nicht tun würde. Das ist meine Meinung. Wir leben in einer freien Welt. Ich habe Meinungsfreiheit. Ich darf meine Meinung äußern“, sagte Obi zu den Geschehnissen jüngst bei „The Athletic“.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.transfermarkt.de
Autor: Marius Soyke