Besiktas ist mittlerweile ins zweite Trainingslager nach Spanien gereist und bereitet sich auf Hochtouren auf die neue Spielzeit vor. Vor der Abreise aus Österreich, wo die „Schwarzen Adler“ drei Testspiele bestritten (zwei Siege und ein Remis), unterhielt sich Valentin Rosier mit der türkischen Presse. Hierbei sprach der Rechtsverteidiger unter anderem über die neue Spielzeit, die Saisonvorbereitungen unter Valerien Ismael (zum Interview des Besiktas-Coaches) und seinen großen Traum von der Nominierung für die französische Nationalmannschaft. Rosier über …
… die Saisonvorbereitungen unter Teamchef Ismael:
„Wir haben mit unserem Trainer einen neuen Weg eingeschlagen. In der letzten Saison hatten wir einen sehr vollen Spielkalender und haben sehr schwierige Phasen erlebt. Der Trainer hat versucht, dort so viel wie möglich zu ändern, aber der richtige Start in die Saison ist uns mit dem Trainingslager in Österreich gelungen. In jeder Trainingseinheit im Camp hat uns der Trainer gesagt, was er von uns will und was er von uns erwartet. Daher werden wir in Bezug auf die Spielmentalität bei Null anfangen. Die Fans von Besiktas sollten sich keine Sorgen machen und keine Bedenken hegen. Denn wir wissen, wie sehr der Trainer an das glaubt, was er erklärt und was er spielen lassen will. Und auch wir sind davon mehr als überzeugt. In diesem Sinne glauben wir auch an den Coach. Nachdem diese Kommunikation hergestellt ist, liegt es nun an der Anwendung vor Ort. Wir werden die Vorstellungen und Wünsche des Trainers auf das Spielfeld übertragen.“
… die Kommunikation mit Cheftrainer Ismael:
„Der größte Vorteil des Trainers ist, dass er mehrere Sprachen spricht. Er kommuniziert sehr leicht mit den Spielern. Er kommt sowohl mit erfahrenen als auch mit jungen Spielern sehr gut zurecht. Zudem drückt er sich sehr einfach und verständlich aus. Wir können leicht verstehen, was er von uns erwartet, was er von uns will. Ismael hat ein natürliches Charisma. Ich denke, dass dies auch ein wirksames Element der Kommunikation ist. Er vermittelt uns das Gefühl, dass er immer offen für Kommunikation ist. Wir wissen, dass wir uns jederzeit an sein Büro wenden können, wenn wir etwas brauchen oder uns etwas auf dem Herzen liegt. Ich denke, das ist ein großer Vorteil für einen Trainer.“
… die Eingewöhnungsphase an das neue Spielsystem:
„Die Ergebnisse sind in den Vorbereitungsspielen (GazeteFutbol berichtete hier) nicht sehr wichtig, aber es waren gute Spiele, um zu sehen, was schief läuft oder was besser läuft. Es gibt einige Punkte, die wir als Besiktas verbessert haben. Der erste Punkt ist der Druck. Wir sind jetzt in der Lage, das Pressing auf eine besser organisierte, kompaktere und korrektere Weise auszuüben. Ich denke, dass wir auch in Bezug auf die Positionierung große Fortschritte gemacht haben. Wir können jetzt die Positionen, die der Trainer wünscht, genauer und bequemer einnehmen. Ich denke, wir haben auch Fortschritte bei der Balleroberung gemacht. Es gibt aber noch viele Punkte, die wir verbessern müssen. Der Trainer will, dass wir den Ball viel schneller zurückerobern und nach einem Ballgewinn schneller angreifen. Ein weiterer Punkt sind die Konter. Ich denke, wir haben auch dort große Fortschritte gemacht.“
… die Kritik an seiner Leistung:
„Ich kann gewisse Kritik verstehen, aber ich bitte die Leute, bei ihrer Kritik die positiven Dinge, die wir in der Vergangenheit erreicht haben und die Erfolge, die wir in der Vergangenheit erzielt haben, nicht zu vergessen. Natürlich gehört Kritik zu diesem Job. Ich weiß, dass ich in der letzten Saison individuell keine gute Saison gespielt habe und ich weiß, dass wir als Besiktas keine gute Saison gespielt haben.“
… das fehlende Gleichgewicht zwischen gut und schlecht in der Türkei:
„Ich stimme auch bezüglich der Thematik der viel zu leichtsinnig erhaltenen Karten zu. Deshalb versuche ich, so ruhig und ausgeglichen wie möglich zu bleiben. Kritik ist Teil der Entwicklung. Es gibt leider kein vernünftiges Verhältnis zueinander. Wenn man gut ist, ist man gut und wenn man schlecht ist, gilt man nur als schlecht. Um die Wahrheit zu sagen, ich schenke diesen kritischen Äußerungen nicht viel Aufmerksamkeit, denn wenn man ihnen Aufmerksamkeit schenkt, wird man von dieser Art von Kritik in die Depression getrieben. Die Kritik, die ich in Betracht ziehe, ist ausgewogener und vernünftiger und im Einklang mit ihr übe ich Selbstkritik. Dies ist keine spezifische Situation in der Türkei. Das ist an allen Orten, die ich gesehen und bewohnt habe, mehr oder weniger identisch. Mit Sergen Yalcin als Trainer haben wir zwei Pokale gewonnen, dann kam der dritte Pokal dazu. Besiktas hatte eine sehr erfolgreiche Saison. Als es in der letzten Saison nicht so gut lief, richtete sich die Kritik allerdings sofort auf ihn und die Leute begannen, ihn zu kritisieren. Es steht mir nicht zu, mich in die technische Seite der Dinge zu vertiefen, aber das ist die Situation, die ich hinsichtlich der Türkei zu erklären versuche.“
… seinen großen Traum für Frankreich aufzulaufen:
„Das ist mein Kindheitstraum. Ich habe es nicht aufgegeben, aber um dieses Niveau zu erreichen, ist etwas anderes erforderlich. Ich muss noch viele Punkte entwickeln und verbessern, um es mir zu verdienen, dabei zu sein. Ich habe diesen Traum immer in meinem Kopf. Wenn das eines Tages geschieht, wäre dies eines der wunderbarsten Dinge in meinem Leben.“