Nach der öffentlich ausgetragenen Diskussion bezüglich einer möglichen Spielverlegung war Besiktas mit breiter Brust zum Stadt-Derby gegen Galatasaray (1:2) im Nef-Stadion angereist. BJK-Chefcoach Önder Karaveli hatte im Pre-Match-Interview kurz vor Spielbeginn noch von sich gegeben, dass man gekommen sei, um den Platz als Sieger zu verlassen. Doch davon war im Nachhinein nichts zu sehen. Stattdessen führte es nach zuletzt neun ungeschlagenen Spielen in Serie zur ersten Niederlage im Kalenderjahr 2022.
Karaveli: „Haben es nicht verdient zu gewinnen“
Der 47-jährige Übungsleiter gab sich nach der Partie ehrlich und wusste, dass am Ende nichts zu holen war: „Wir haben seit meiner Ankunft die Partie mit den wenigsten Torchancen und Torraumszenen gespielt. Es ist nicht schön, dass wir die Partie mit nur einem Torabschluss beendet haben. Meine Spieler haben sich unglaubliche Ballverluste geleistet, die wir so gar nicht kennen. Nach dem Anschlusstreffer hätten wir vielleicht noch Unentschieden spielen können, allerdings haben wir keine Leistung abgerufen, die es verdient hätte zu gewinnen. Natürlich liegt die Verantwortung bei mir. Uns ist es leider nicht gelungen, den Ball in der gegnerischen Spielhälfte am Fuß zu halten. In den letzten Begegnungen hatten wir stets das Spiel dominiert, dieses Mal nicht.“ Trotz des Rückstandes von zehn Punkten zum Tabellenzweiten Ittifak Holding Konyaspor schielt der Teamchef weiterhin auf die Vizemeisterschaft: „Besiktas wird nicht ziellos bleiben. Jeder hat gesehen, wie wir gegen Yukatel Kayserispor ausgeschieden sind. Ich denke nicht, dass meine Spieler aufgeben werden. Und ich werde auch nicht aufgeben. Wir werden bis zum bitteren Ende dieses Ziel verfolgen. Ich konzentriere mich als Besiktas-Coach ausschließlich auf das Spiel und habe schon seit längerem aufgehört, auf Kommentare zu hören.“
Yilmaz enttäuscht – Larin verärgert
Linksverteidiger Ridvan Yilmaz, der erst später in die Partie kam und mit seinem Anschlusstreffer für kurzzeitige Hoffnung sorgte, hielt sich nach der Derby-Pleite ziemlich kurz: „Wir hatten uns auf das Galatasaray-Derby bestens vorbereitet. Allerdings ist uns heute einfach nichts gelungen. Wir sind wirklich sehr enttäuscht.“ Kurz vor dem Ende gab es im Strafraum der Hausherren noch Grund für Diskussion, da die Schwarz-Weißen einen Strafstoß haben wollten. Der Unparteiische war nicht der gleichen Meinung, was beim gefoulten Cyle Larin auch nach Spielende für Gesprächsstoff sorgte: „Das Spiel begann sehr langsam. Später erhöhte sich das Tempo und wir kamen auch zu Chancen. Aber ich kann enttäuschenderweise nicht verstehen, wieso man in solchen Begegnungen nicht auf den VAR zurückgreift. Ich wurde ganz klar am Trikot gezogen. Es war ein glasklarer Elfer. Wir machen eine schwierige Saison durch und versuchen unser Bestes zu geben. Man kann nur hoffen, dass wir noch einen versöhnlichen Abschluss hinbekommen.“
Ein Kommentar
Lieber Larin,
hätte man ordentlich auf den VAR zurück gegriffen, wärt ihr nur noch zu 9 auf dem Platz gewesen.