Die Replik: 21 Punkte aus dem Lager Rafa Silva
Kurz darauf veröffentlichte die Management-Agentur von Rafa Silva, Onsoccer, eine ausführliche 21-Punkte-Erklärung. Der Tenor: Unzufriedenheit mit der Instabilität im Klub, nicht eingelöste Projekt-Versprechen – und zugleich der Anspruch, eine respektvolle Lösung zu finden. Wörtlich heißt es etwa: „Rafa Silva ist aufgrund der aktuellen Situation bei Besiktas sehr unzufrieden und zutiefst enttäuscht, dass die Erwartungen, die ihm bei der Annahme des Projekts gemacht wurden, nicht erfüllt wurden.“
Instabilität, Projektbrüche – und der Verweis auf 2024
Die Erklärung zeichnet nach, dass nach dem Gewinn des Supercups 2024 „kurz darauf erhebliche Abweichungen“ von den zugesagten Rahmenbedingungen eingetreten seien. Die wechselnden Verantwortlichkeiten in Führung und Trainerteam hätten die Enttäuschung verstärkt, obwohl der Spieler „unter allen Umständen ein vorbildlicher Profi“ geblieben sei. Geld sei „nie der ausschlaggebende Faktor“ gewesen, andernfalls hätte sich der Offensivmann „nicht für Besiktas entschieden“.
Zitatlese: Emotion, aber kein Rückzug aus dem Beruf
Auf die in der PK kolportierte Andeutung eines Karriereendes reagiert das Management differenziert: In einem Moment der Enttäuschung habe Rafa geäußert, es sei „vielleicht besser, aufzuhören“, zugleich sei „im selben Gespräch klargestellt“ worden, dass er seine Karriere fortsetzen werde. Zudem wird betont: „Es gab keinerlei Drohungen seitens Rafa Silva oder seiner Agentur. Derartige Behauptungen sind völlig falsch.“
Vertragslage: Verzichtsangebot vs. Ablöseforderung
Brisant sind die konträren Positionen bei der Trennung: Laut Erklärung habe der Spieler, der ablösefrei unterschrieben habe, angeboten, auf alle vertraglichen Ansprüche zu verzichten, falls der Klub der Auflösung zustimme. Gleichzeitig wirft Onsoccer Besiktas vor, für den 32-Jährigen trotz Restlaufzeit von 1,5 Jahren nun 15 Millionen Euro zu fordern. Der Klub wiederum hatte bekräftigt, dass nur Besiktas die Bedingungen eines Wechsels festlege.
Kein Inlandswechsel – und das Bekenntnis zu den Fans
Mehrfach wird die Bindung an die Besiktas-Fans betont: Rafa werde „in der Türkei niemals für einen anderen Verein als Besiktas spielen“. Zudem weise man Berichte zurück, wonach er nicht lache, nicht spreche oder Tore nicht feiere: „Alles unwahr und durch Fotos leicht zu widerlegen.“
Kommunikationsstil und Verantwortung
Das Management unterstreicht, die Gespräche zwischen Joao Araujo und Sportdirektor Tugkan Kececioglu seien „von Respekt und Verständnis“ geprägt gewesen. Aufgabe des Managers sei es, lösungsorientiert zu handeln, Priorität bleibe jedoch der Schutz des Spielers. Wichtig sei nun, „eine für alle Seiten richtige Lösung“ zu finden, ohne „Druck durch Falschmeldungen“.
Worum es jetzt wirklich geht
Jenseits der Rhetorik bleiben zwei harte Fakten: Erstens, Rafa Silva signalisiert die Erfüllung seiner Pflichten, solange der Vertrag gilt – inklusive Training und Spielbereitschaft. Zweitens, Besiktas pocht auf eine marktgerechte Entschädigung, sollte es zu einem vorzeitigen Abschied kommen. Zwischen Verzichtsangebot und Ablöseforderung liegt damit die Verhandlungsspanne, in der die nächsten Tage und Wochen entschieden werden.
Lösung mit Augenmaß statt öffentlicher Eskalation
Beide Seiten betonen Respekt – und doch ist der Konflikt längst öffentlich. Entscheidend wird sein, ob sich Klubführung und Lager des Spielers auf klare, belastbare Parameter einigen können: sportliche Nutzung bis zum Sommer, ein definierter Wechselkorridor – oder eine einvernehmliche Trennung, die Image, Kasse und Kabine schont. Sicher ist nur: „Niemand ist größer als die Besiktas-Gemeinschaft“ – und genau deshalb braucht es jetzt eine kluge Lösung.



2 Kommentare
15 mio für rafa?
bjk lebt in paralleluniversum.
spieler hat keinen bock, körperlich runter, mental ausgelutscht und die wollen ihn verkaufen wie prime modric.
nimm die 3–4 mio, schick ihn weg und spar dir das monstergehalt, fertig.
Benfica kazığı sokup Orkun’u 30 Milyona sattı. Jetzt wollen sie Rafa ablösefrei 😂