Im Viertelfinale des türkischen Pokal kam es zum Duell zwischen Galatasaray und Medipol Basaksehir. Und den Zuschauern im NEF-Stadion und an den heimischen TV-Geräten wurde vom Startschuss an ein temporeicher Schlagabtausch geliefert. Gleich zu Beginn markierte Kerem Aktürkoglu (5.) die vermeintliche Führung für die Hausherren, doch bei der VAR-Kontrolle wurde festgestellt, dass Vorbereiter Mauro Icardi beim vorherigen Zuspiel knapp im Abseits stand. Der Treffer zählte daher nicht. In der zehnten Minute fuhr Basaksehir einen schnellen Konter über Danijel Aleksic, während die Hintermannschaft von „Gala“ auf Abseits reklamierte. Der Serbe lief mutterseelenallein auf Keeper Fernando Muslera zu, ließ sich aber eine Ewigkeit Zeit, sodass Verteidiger Abdülkerim Bardakci zurück spurten und den Ball weggrätschen konnte. Eine ganz dicke Möglichkeit, die sich Basaksehir da entgehen ließ.
„Eulen“ schocken die „Löwen“
Besser machten es die „Eulen“ aber bereits zwei Minuten im Anschluss. Nach schöner Vorarbeit von Joao Figueiredo knallte Patryk Szysz (12.) den Ball mit einem harten Diagonalschuss ins lange Eck und erzielte das 1:0 für die Gäste. Auf der Gegenseite hämmerte Mauro Icardi (15.) das Spielgerät an den Pfosten, ein anschließender Kopfball ging über den Querbalken. In der 20. Minute verlängerte Icardi jedoch einen Eckball klasse vors Tor, wo der aufgerückte Kaan Ayhan das Leder mit der Stirn wuchtig in die Maschen drückte und das 1:1 markierte. Kurz darauf wurde dann wieder Basaksehir gefährlich. Szysz brachte Mitspieler Serdar Gürler (23.) mit einem feinen Querpass in eine äußerst vielversprechende Position, doch Gürlers schwachen Abschluss konnte Muslera mit dem Bein parieren. In der 30. Spielminute lief Figueiredo zur Torauslinie und legte klasse zurück in den Lauf von Aleksic (30.), der sich die Chance dieses Mal nicht nehmen ließ und trocken zum 2:1 für Basaksehir einschob.
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Belözoglu sieht Rot – VAR erkennt Mertens-Tor ab
Galatasaray sorgte erneut über Icardi als Anspielstation für Gefahr. Der Argentinier legte stark auf Aktürkoglu ab (37.), der den Ball auf den langen Pfosten zirkelte, aber Basaksehirs Schlussmann Muhammed Sengezer wehrte den Schuss mit einer Weltklasse-Parade zur Ecke ab. Nachdem Basaksehirs Trainer Emre Belözoglu zuvor wegen Reklamierens die Gelbe Karte gesehen hatte, sah er nur Augenblicke später wegen anhaltendes Meckerns und Lamentierens direkt von Schiedsrichter Kadir Saglam die Rote Karte. Diesen Schockmoment nutzte Galatasaray sofort. Kazimcan Karatas flankte an den kurzen Pfosten, wo Mertens (38.) den Ball ins Tor stocherte. Der VAR stellte jedoch ein schwer zu erkennendes Handspiel fest und nahm die Tor-Entscheidung zum 2:2 zurück. Es bliebt also beim 2:1 für Basaksehir. In der Nachspielzeit sprang Ömer Ali Sahiner (45.+8) der Ball bei einem Klärungsversuch an die Hand. Die Galatasaray-Spieler forderten lautstark einen Strafstoß. Da dieser jedoch verwehrt wurde, ging es mit dem 1:2 aus Sicht der Gastgeber in die Halbzeitpause.
Icardi gleicht aus
Die zweite Halbzeit blieb so turbulent wie die erste. Kurz nach dem Wiederanpfiff landete der Ball etwas glücklich beim Nicolo Zaniolo, der die Kugel vom rechten Flügel sofort hart und flach vors Tor schlug, wo Icardi (51.) den Fuß genau im richtigen Moment hinhielt und das 2:2 erzielte. Basaksehirs Gürler schickte kurz darauf Aleksic (54.) auf die Reise, dessen Schuss jedoch zu zentral auf Muslera kam und den Uruguayer vor keine Probleme stellte. 120 Sekunden später war Lucas Lima (56.) mit dem Arm bei einem Abwehrversuch am Ball, wieder forderte die Galatasaray-Riege Handelfmeter, wieder wurde kein Elfer zugesprochen.
Szysz entscheidet die Partie
Dann brachte Aleksic eine scharfe Hereingabe in den Sechzehner. Tekdemir scheiterte aus kurzer Distanz an Muslera, doch Szyzs (66.) war im Nachschuss erfolgreich und brachte sein Team mit dem 3:2 abermals in Führung. Galatasaray drängte auf den erneuten Ausgleich. Milot Rashica flankte auf den ebenfalls eingewechselten Bafetimbi Gomis an den langen Pfosten, wo der Franzose hochstieg und den Ball per Kopfball ans Aluminium knallte, einen Nachschuss der „Gala“-Offensive kratzte Ahmed Touba von der Linie. An der Strafraumgrenze hatte Lucas Torreira einen dritten Versuch und schoss den Ball hauchdünn am Gehäuse der Gäste vorbei ins Aus. Ein weiterer Treffer fiel schließlich nicht mehr, denn Basaksehir verteidigte das 3:2 über die Zeit und steht somit im Halbfinale, wo MKE Ankaragücü als nächster Gegner wartet.
Aufstellungen
Galatasaray: Muslera – Boey, Ayhan, Bardakci (85. Bardakci), Karatas – Midtsjö (66. Oliveira), Torreira, Mertens (75. Yilmaz), Zaniolo (66. Akgün), Aktürkoglu (66. Rashica) – Icardi
Medipol Basaksehir: Sengezer – Sahiner, Duarte, Touba, Lima – Biglia, Tekdemir, Aleksic (74. Özcan), Szysz (82. Türüc), Gürler (74. Januzaj) – Figueiredo (74. Keny)
Tore: 0:1 Szysz (12.), 1:1 Ayhan (20.), 1:2 Aleksic (30.), 2:2 Icardi (51.), 2:3 Szysz (66.)
Rote Karten: Belözoglu (37./Basaksehir)
Gelbe Karten: Tekdemir, Biglia (Basaksehir)
Das türkische Pokal-Viertelfinale im Überblick
Dienstag, 4. April
- MKE Ankaragücü 3:1 Trabzonspor (Eryaman-Stadion)
Mittwoch, 5. April
- Galatasaray 2:3 Medipol Basaksehir (NEF-Stadion)
Donnerstag, 6. April
- 19:30 Fenerbahce – Yukatel Kayserispor (Ülker-Stadion)
Die ersten Halbfinalspiele werden am 2., 3. oder 4. Mai ausgetragen. Der Termin für die Rückspiele und das Endspiel werden später bekannt gegeben.
INFO: Das Viertelfinalspiel zwischen Gaziantep FK und Demir Grup Sivasspor wird aufgrund des Rückzugs von Gaziantep FK aus dem Spielbetrieb infolge der Erdbebenkatastrophe nicht ausgetragen. Nach der Entscheidung des TFF-Vorstandes wird Titelverteidiger Sivasspor als Sieger der Partie gewertet (3:0).
2 Kommentare
Man hat gestern perfekt gesehen, wie ein einziger Mann auf dem Platz ein komplettes Spiel zerstören kann.
Der Schiedsrichter hat wirklich alles getan, damit wir keinen Treffer erzielen. Das Spiel kannst du wirklich als Paradebeispiel dafür nutzen, wenn einer fragt, wie man ein Fußballspiel systematisch kaputt machen kann.
Glückwunsch an Basaksehir, die 3 Treffer waren allesamt eiskalt erzielt, da habt ihr eure Revanche tatsächlich noch genommen.
Ich hatte gestern geschrieben, dass ich keinerlei Besserungen seitens Schiedsrichter für diese, und schon gar nicht, für die kommende Saison erwarte. Wenn von oben der Befehl kommt das Spiel zu sabotieren, dann machen die Schiedsrichter das auch auf dem Platz.
Beim 0-1 für Basaksehir geht der Spieler mit einem hohen Bein zum Kopf von Kaan Ayhan, was ein gefährliches Spiel ist und dementsprechen auch abgepfiffen werden muss.
2 unserer glasklaren Elfmeter wurden nicht gegeben, zweimal prallt der Ball vom Arm des Basaksehir Spielers ab und der Schiedsrichter oder VAR greifen noch nicht mal ein.
Spieler, Trainer und Funktionäre müssen jetzt höllisch aufpassen, der TFF wartet nur darauf unsere Spieler zu sperren. Jetzt wird mehr als nur deutlich, dass die uns ein Beinchen stellen möchten auf dem Weg zur Meisterschaft. Ein Icardi hat gestern schon auf Instagram die erste Kritik geschrieben, da würde mich eine Strafe überhaupt nicht mehr wundern.
Erden Timur und Co müssen sich hinsetzen und die Spieler auch hier beruhigen. Nach der Saison können sie gerne eine PK abhalten und den TFF, diese Lale Orta und die Schiedsrichter meinetwegen von A-Z beleidigen, aber nicht während der Saison wo sie uns auch dafür bestrafen können.
Wenn ich was aus unserem Spiel erkannt habe, dann das, dass Nelsson hier das Rückgrat dieser Mannschaft ist und wir ohne ihn verloren sind.
Ohne die 1-2 nicht gegebenen Elfmetern für Galatasaray trotz ein knappes Spiel. Meiner Meinung nach hätte man bei der ersten Aktion Elfmeter geben können, da der Verteidiger Zeit genug hatte, um seinen Arm wegzubewegen.
Bei der zweiten Aktion kann man Elfmeter geben ist aber keine glasklare Elfmetersituation, da er den Ärmel bisschen berührt, der Ärmel gehört zu der Schulter. Daher 50/50.
Mit den nicht gegebenen Elfmeter für GS stände es 3:2. So wäre das Spiel vielleicht anders verlaufen. Ich frage mich echt was der Schiri sich bei dem Handspiel gedacht hat.
Ich als Fenerbahceli verstehe nicht, weshalb GS nicht mit der Stammaufstellung gespielt hat. Im defensiven Mittelfeld war immer so eine Lücke zu sehen. Die Tore von Basaksehir sind alle ähnlich gefallen.
Spielerisch war Basaksehir gut nach vorne unterwegs, GS war eher unauffällig und irgendwie habe ich wenig bis kaum Druck von GS gespürt. Die Defensive von GS war unterirdisch und hat zu viel Raum geboten.
BJK hat bewiesen, dass man uns sogar in Unterzahl besiegen kann, wenn man guten Offensivfußball spielt.
Da lag GS sehr weit weg davon. Buruk wollte einfach nicht gewinnen. Jetzt kann er sich auf die Liga komzentrieren.
Unterm Strich ist Galatasaray verdient ausgeschieden.