Die TV-Experten und die Süper Lig-Fans in den sozialen Netzwerken waren sich einig: Hut ab Trabzonspor! Auch nach einem 0:1-Rückstand und der Gelb-Roten Karte ist das Team aus der Schwarzmeer-Region auf das gegnerische Tor angerannt, als ob es kein Morgen gäbe. Am Ende sprang trotz der vielen Saisonbestwerte um angekommene Pässe (528), Ballkontakte im Strafraum (41) und Passgenauigkeit (88,9 Prozent) nur ein 1:1-Remis heraus. Entsprechend trauerte Andreas Cornelius, dem ein sehenswerter Kopfballtreffer zum 1:1-Ausgleich gelang, um die verlorenen zwei Punkte: „Dieses Spiel ist eine große Enttäuschung für uns. Wir sind hier, um zu gewinnen. Unsere Mannschaft ist qualitativ so gut, dass wir jeden Gegner schlagen können. Es gibt viel, was wir aus dieser Begegnung mitnehmen können.“ Auf die Frage, wieso so viele Flanken geschlagen wurden, sagte der 28-Jährige: „Unser Gegner stand im Zentrum kompakt und ließ eher Freiräume über die Flügel zu. Und die Hereingaben waren unser Matchplan, was auch funktioniert hat.“
Alanya ist der Angstgegner von Trabzonspor – Avci dankt Spielern
Aytemiz Alanyaspor ist für die Bordeauxrot-Blauen mittlerweile schon so etwas wie ein Angstgegner. In den letzten sechs Heimspielen gegen die Orange-Grünen musste man gleich fünf Mal mit Punktverlusten zurechtkommen. Zumindest bleibt der amtierende Supercup-Sieger weiterhin ungeschlagen – und das schon seit 204 Tagen. In den letzten 19 Ligabegegnungen gab es acht Siege und elf Remis zu verbuchen. Ohnehin gab es in den 39 Ligaspielen unter Coach Abdullah Avci nur drei Niederlagen zu verzeichnen. Allerdings ist die Anzahl der Unentschieden mit 14 Spielen dann doch etwas zu hoch angesetzt für einen Titelkandidaten. Der 58-jährige Übungsleiter hätte den Platz auch gerne als Sieger verlassen, wie er nach Spielschluss erklärte: „Ich danke meinen Spielern für ihre Gegenreaktion nach der Roten Karte. Wir haben das Spiel in Unterzahl dominiert und hätten in den ersten 45 Minuten noch schneller, härter und aggressiver sein können. Ansonsten war das Spiel aber in unserer Kontrolle. Die Rote Karte wurde heute etwas zu einfach gezeigt im Vergleich zur letzten Woche. Allerdings befinden wir uns erst in der siebten Woche und auch die Gegner lassen Punkte liegen. Wichtig ist, dass wir unser Spiel beibehalten können.“
Alanyaspor-Coach Korkmaz: „Hatten Probleme mit der Überzahl“
Nach der Entlassung von Ex-Coach Cagdas Atan läuft es bei Alanyaspor wieder. Mit Bülent Korkmaz konnte man aus den ersten vier Partien zehn Punkte einfahren. Dies ist zugleich der beste Start für den 52-jährigen Coach in seiner 16-jährigen Trainerlaufbahn. Der aus Malatya stammende Korkmaz war nach der Partie glücklich über den Punktgewinn, verriet aber auch, dass es insbesondere in Überzahl nicht leicht für seine Männer war: „Trabzonspor ist der größte Favorit auf den Titelgewinn. Sie haben sehr besondere Spieler in ihren Reihen. Es war wichtig mindestens einen Punkt aus Trabzon mitzunehmen. Zu Beginn der Partie haben sie dominiert. Danach haben wir ein Gleichgewicht geschaffen. Wir haben Chancen gehabt und auch Chancen zugelassen. Aber ich muss auch ehrlich gestehen, dass wir uns nach dem Platzverweis für den Gegner sehr schwergetan haben. Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, sind wir auf dem richtigen Weg. Wenn man von sich aus der Meinung ist, dass man auf dem richtigen Weg ist und dann keine Ergebnisse einfährt, wäre es fatal. Und im türkischen Fußball sind nun mal die Ergebnisse ausschlaggebend. Es ist nicht leicht manche Sachen zu verändern beziehungsweise neu zu gestalten.“