TV-Produzent Acun Ilicali steht mit sieben weiteren Verantwortlichen von TV8 und Exxen vor Gericht. Der Vorwurf: illegale Wettwerbung bei Fußballübertragungen. Ilicali beteuert seine Unschuld – und spricht von einem „Verfahren ohne Einflussmöglichkeit.“
Erste Gerichtsverhandlung in Istanbul – Ilicali zeigt sich überrascht
Am Mittwoch wurde in Istanbul das Verfahren gegen Acun Ilicali eröffnet. Neben dem Medienunternehmer müssen sich auch sieben weitere Verantwortliche von TV8 und Exxen wegen des Verdachts auf illegale Wettwerbung im Rahmen von Fußballübertragungen verantworten.
Ilicali verteidigte sich mit deutlichen Worten: „Ich stehe hier vor Gericht wegen Übertragungen, bei denen die Sender keinen Einfluss auf die Werbeinhalte haben.“ Die Verhandlung wurde nach Prüfung der ersten Anträge auf den 25. November 2025 vertagt.
Ilicali: „Keine Kontrolle über eingeblendete Werbung“
In seiner Verteidigung betonte Ilicali, dass sein Team keine Möglichkeit habe, Inhalte wie Werbung auf Stadionbanden zu verändern: „Die UEFA gibt vor, wie die Spiele produziert und gezeigt werden. Wir erfüllen unsere Pflicht – mehr nicht.“
Auch TV8-Generaldirektorin Asli Yasaroglu unterstrich, dass solche Werbeinhalte technisch nicht entfernt werden könnten. „Die Verantwortung für eingeblendete Werbung liegt nicht bei uns, sondern ist durch die zentrale Produktion der UEFA bedingt.“
Nach der Verhandlung: „Wir sind traurig, aber vertrauen der Justiz“
Nach der Sitzung sagte Ilicali gegenüber Reportern: „Wir sind sehr traurig und fühlen uns unschuldig. Es ist paradox: Diese Spiele müssen wir gesetzlich übertragen, und trotzdem sitzen wir nun hier. Aber wir vertrauen auf die Justiz.“
Das Gericht ordnete eine sachverständige Analyse der Beweise an, die nächste Verhandlung ist für den 25. November 2025 angesetzt.
Acun Ilicali kämpft um Reputation und Freispruch
Der Prozess gegen Ilicali wirft ein Schlaglicht auf die rechtliche Grauzone bei internationalen Fußballübertragungen. Während der Produzent auf technische und juristische Zwänge verweist, prüft die Justiz nun, inwieweit TV8 und Exxen in der Verantwortung stehen. Der Fall dürfte auch medienrechtlich für Aufsehen sorgen.