Es war ein turbulenter Sommer, in dem sich bei Galatasaray alles um den Blockbuster-Deal um Radamel Falcao drehte. Doch der Rekordmeister konnte sich mit weiteren namhaften Spielern bereichern. Wie haben diese in der laufenden Saison bisher abgeschnitten? GazeteFutbol mit einer Analyse der „Löwen“-Neuzugänge nach den ersten elf Spieltagen in der Süper Lig!
Radamel Falcao (33, ST): Der kolumbianische Superstar sollte der Heilsbringer der kommenden Saison werden. Mit „El Tigre“ erhoffte sich Galatasaray auch in der Champions League den Durchbruch beziehungsweise den entscheidenden Faktor über die Gruppenphase hinaus zu kommen. Jedoch entwickelte sich alles ganz anders als erhofft. Der 33-Jährige kam in einer konditionell schlechten Verfassung aus Monaco. Aber es standen in der frühen Phase der Saison bereits wichtige Spiele an. Falcao wollte zu schnell ins Spieltempo reinkommen. Dies hat sich nicht positiv auf seinen Körper ausgewirkt, so dass er u.a. chronische Probleme an seiner Achillessehne bekam. Falcao wird bis auf weiteres noch ausfallen. Bewertung: Der Kolumbianer hat sich wegen zu hohem Trainingseifer verletzt. Ein positives Zwischenzeugnis ist hier nicht möglich. Die bisherige Tendenz geht in Richtung Transfer-Flop.
Jean Michael Seri (28, MF): Das vertikal ausgerichtete Passspiel war die große Stärke des Ivorers. Dieses Können bescherte ihn in der Saison 2018/19 einen Wechsel vom OGC Nice in die Premier League zum FC Fulham. Galatasaray erhoffte sich die afrikanische Version von Selcuk Inans besten Zeiten geangelt zu haben – Fehlanzeige! Seri lässt vieles vermissen, was ihn zu seinen Glanzzeiten ausgemacht hatte. Viele Fehlpässe und kein Funken von Selbstsicherheit geben Galatasaray-Coach Fatih Terim zu denken. Auch eine Vertragsauflösung im Winter ist inzwischen sogar denkbar. Bewertung: Ein totaler Transferflop.
Steven Nzonzi (30, MF): Der Franzose mit kongolesischen Wurzeln hat bei Galatasaray auf Anhieb abgeliefert. Seine sehr erfolgreiche Passquote hat er nicht nur mit Rückpässen oder Zuspielen zur Seite erreicht, sondern mit ständigem Blick nach vorne. Nzonzi hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Leader entwickelt. Bewertung: Auch wenn der Europameister von 2016 im Moment in einem Formtief steckt, so ist er aus dem Mittelfeld von Galatasaray nicht mehr wegzudenken.
Mario Lemina (26, MF): Die Verpflichtung von Mario Lemina wurde still und heimlich vollzogen. Der Gabuner kam nach einer langwierigen Bauchmuskelzerrung (vier Monate außer Gefecht). Auch er wollte, ähnlich wie Falcao, viel zu schnell viel zu viel. Nach einer weiteren kurzen Verletzung konnte sich der 26-Jährige wieder aufrappeln. Lemina hat noch lange nicht sein Potenzial ausgeschöpft und ist jetzt schon der gesetzte Achter im Mittelfeld von Fatih Terim. Bewertung: Trotz anfänglichen Schwierigkeiten eine absolute Verstärkung für den Rekordmeister.
Florin Andone (26, ST): Bei Florin Andone hatten die Galatasaray-Fans viele Fragezeichen im Kopf. Man wusste nicht viel über den rumänischen Nationalspieler. Spätestens nach seinem Doppelpack gegen Sivasspor ist das nun kein Thema mehr. Schnell hat sich der 26-Jährige in die Herzen der Fans gespielt. Mit seiner Art und Weise zu spielen, die dem von Ex-Stürmer Johann Elmander ähnelt, hat sich der Stürmer einen festen Platz in den Planungen von Terim erspielt. Bewertung: Die Innenband-Verletzung hat den Rumänen weit zurückgeworfen, jedoch wird sich Andone wieder zurückmelden und eine ernstzunehmende Option für Galatasaray werden.
Emre Mor (22, MF): Die Verpflichtung von Skandalprofi Emre Mor hat die Fans von Galatasaray in zwei Lager gespalten. Die einen halten ihn für einen unverbesserlichen, aber unglaublich talentierten Spieler. Die anderen jedoch wollen ihre Hoffnungen auf eine Rückkehr zu alter Stärke nicht aufgeben. Seine bisherigen Leistungen geben den Kritikern Recht, bis Mor seinen Befreiungsschlag landet. Bewertung: Der 22-Jährige ist schwer zu bewerten. Ein gutes Spiel und Emre Mor wird Selbstbewusstsein tanken. Jedoch drängt die Zeit und andere Spieler auf derselben Position (Feghouli) findet so langsam wieder zur alten Form zurück.
Jimmy Durmaz (30, MF): Der schwedische Nationalspieler kam als Lückenfüller ablösefrei zu Galatasaray. Auch wenn er in der Vorbereitung gute bis sehr gute Leistungen gezeigt hat, sind sich viele Fans über die Rolle von Durmaz bewusst. Bewertung: Konnte wegen fehlenden Einsatzzeiten nicht viel zeigen. Hat er gespielt, blieb er unauffällig.
Sener Özbayrakli (29, RV): Der ehemalige Profi von Fenerbahce kam ebenfalls ablösefrei. Zunächst als ernstzunehmende Konkurrenz für Mariano gedacht, konnte sich der verletzungsanfällige Rechtsverteidiger kaum beweisen. Lediglich drei Partien hat Özbayrakli bestritten ehe er sich wieder verletzt hat. Bewertung: Sener Özbayrakli ist aktuell als Fehlkauf zu betrachten. Nicht wegen schlechten Leistungen, sondern eher wegen seiner Verletzungsanfälligkeit.
Taylan Antalyali (24, MF): Taylan Antalyali ist genau wie Jimmy Durmaz schwer zu bewerten. Der 24-Jährige kam bislang gar nicht zur Geltung.
Ryan Babel (32, MF): Der Offensiv-Allrounder startete sehr gut in die Saison. Vor allem zu Beginn war Babel die tragende Säule der Mannschaft. Mit zunehmender Saisondauer kam allerdings auch beim Niederländer ein Knick. Seine Provokationen gegenüber dem eigenen Anhang kamen ebenfalls alles andere als gut an. Bewertung: Trotz seiner momentanen Schwächephase ist Babel einer der wichtigsten Spieler von Fatih Terim. Ein Babel in Bestform ist für jedes Team eine ernsthafte Gefahr.
Adem Büyük (31, ST): Adem Büyük hat sich wider Erwarten zur ersten Wahl entwickelt, wenn es darum geht zu rotieren. Der 31-Jährige überzeugt mit absolutem Willen und Einsatzbereitschaft. Bewertung: Büyük ist ein sinnvoller Transfer, der bei Galatasaray gut eingeschlagen hat.
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Ein Kommentar
Ich finde es zwar früh für eine Bewertung nach 3-4 Monaten, aber man kann ja mal eine Prognose abgeben.
Ich denke, wenn Terim ein System gefunden hat, wo diese ganzen Spieler auch harmonieren können, werden wir ein gutes Galatasaray sehen.
Aktuell spielen wir im 3-5-2 System ganz ordentlich. Die Verletzungen werden wohl dazu führen, dass System erneut zu wechseln, was ich aber nicht erhoffe.
Einen Falcao bezeichne ich nicht als Flop, seine Verletzungsliste war bekannt. Jeder weiß aber auch, wenn er einmal in Form kommt schießt er die Liga kurz und klein. Von daher warte ich und schaue ganz genau auf Falcao wenn er wieder zurück ist.
Bei Seri frage ich mich ernsthaft, wieso ein Barcelona ihn damals aus Nizza holen wollte. Vielleicht kommt er noch in Form und belehrt mich eines besseren.
N’Zonzi und Lemina gefallen mir sehr, aber wie ich bereit oben geschrieben habe können diese nur maximal funktionieren, wenn das System auch stimmt. Aber beides bisher mit Höhen und Tiefen.
Andone gefällt mir sehr, kämpft auf dem Platz und ist immer voll dabei. Aber 2 Tore in 7 Spielen ist auch irgendwo wieder mau. Er ist wie eine Biene die kein Honig produzierst. Im Doppelsturm kann er aber aufblühen und sein wahres Können zeigen. Leider wirft ihn diese Verletzung komplett zurück.
Bei Spielern wie Mor, Sener, Adem, Taylan oder Jimmy müssen wir auch warten. Diese werden wir in den Pokalspielen wohl öfter sehen. Wäre ein Sener nicht verletzt, würde er definitiv vor Mariano spielen. Ich halte ihn für einen ganz guten Verteidiger.
Babel gefällt mir bis dato überhaupt nicht, in den Testspielen noch souverän, ist er in den Pflichtspielen alles schuldig geblieben. Hängt aber auch an der Form der gesamten Mannschaft ab.
Eine genauere Bewertung kann man am Ende der Saison abgeben und da werde ich wirklich jede Kleinigkeit aufzählen was die Spieler geleistet haben und was nicht. 😉