Obwohl in den vergangenen Jahren der Trainerjob in der Türkei als sehr unsicher schien, sind dieses Jahr 18 der 20 Trainer aus dem letzten Jahr im Amt geblieben. Nur der Vergleich mit den 16 Trainerwechseln innerhalb einer Saison im letzten Jahr macht den gewaltigen Unterschied deutlich. Lediglich Fenerbahce und Gaziantep entschieden sich für einen Wechsel. Im letzten Jahr waren es noch ganze elf Teams. Die letzten 14 Meistertrainer waren außerdem ohne Ausnahme türkische Trainer. Die Anzahl der Ausländer in dieser Position ist durch mäßige Erfolge logischerweise gesunken. Mit seiner Arbeit konnte nur Francesco Farioli überzeugen. Den zweiten Ausländer stellt Fenerbahce mit seinem neuen und zugleich alten Trainer Vitor Pereira. Als Muster des “fremden“ Trainers könnte Gordon Milne gelten. Unter anderem trainierte er bei Besiktas ganze sechseinhalb Jahre lang. Mit einem Kader, der durch Vereinslegenden wie Riza Calimbay und Sergen Yalcin geschmückt war, gelang es Milne und Besiktas ganze dreimal Meister zu werden.
Aktuell im Amt und die meisten Trophäen
Allgemein bekannt für seine vielen Erfolge ist der achtmalige Meistertrainer Fatih Terim. Keinem anderen Trainer gelangen so viele Titel. Mustafa Denizli, der mit den “Drei Großen“ jeweils eine Meisterschaft feierte, ist nach Terim der aktuell erfolgreichste Trainer. Neben diesen Urgesteinen des türkischen Fußballs gelang der Titelgewinn ebenso Sergen Yalcin (Besiktas), Ertugrul Saglam (Bursaspor), Aykut Kocaman (Fenerbahce) und Ersun Yanal (Fenerbahce).
Generationsübergreifende Altersunterschiede bei Trainern
Jüngster und Ältester der Trainergemeinschaft sind Farioli (32) und Mustafa Denizli (71). Hier scheint sich jedoch ein Trend zu entwickeln. Es war kein Geheimnis, dass sich die damals noch 18 Teams der Liga aufgrund eines begrenzten Pools an Fachleuten für diesen Posten die gleichen Trainer Jahr für Jahr zuschoben. Hier scheinen einige Teams den Mut gefunden zu haben, um Trainern wie Ömer Erdogan (Hatayspor), Cagdas Atan (Alanyaspor), Senol Can (Kasimpasa) oder eben Farioli (Fatih Karagümrük) eine Chance zu geben. Die neue Strategie, mit jüngeren, unbekannten aber umso kompetenteren Trainern zu arbeiten scheint sich durch die jeweiligen Platzierungen zu bestätigen.
Aktuell im Amt und die meisten Spiele als Trainer
Samet Aybaba steht mit 618 Spielen an der Spitze der erfahrensten Trainer der Liga. Es folgt der aktuelle Nationaltrainer Senol Günes (578 Spiele) und Riza Calimbay (553). Ohne jegliche Erfahrung in der Süper Lig tritt hingegen Giresun-Coach Hakan Keles an. Wer in der Türkei als Trainer arbeiten möchte, muss sicherlich auch eine beachtliche Karriere als Spieler aufweisen, um die nötige Anerkennung der Fans, den Medien aber auch der Spieler zu genießen. Logischerweise sind die Trainer der Liga oft ehemalige Spieler der vier „Großen Teams“ der Türkei. Auch in diesem Jahr sind elf Trainer dabei, die mindestens für ein großes Team gespielt haben. Nur neun Trainer besitzen diesen Status nicht.
2 Kommentare
Ich finde das richtig, dass wir uns von den alten Trainern trennen. Ich habe einfach keine Lust mehr auf Hikmet Karaman, Hamza Hamzaoglu, Fuat Capa und wie sie alle heißen mögen.
Diese Namen haben fast schon alle Vereine in der Süper Lig durch und kriegen immer noch Teams die sie trainieren dürfen. Da stimmt doch etwas nicht in den Köpfen der Vereinpräsidenten.
Wir brauchen mehr Buruk’s, Farioli’s und Cagdas Atan’s. Gerade Farioli von Karagümrük gefällt mir sehr.
Galatasaray hat den Chat verlassen…