Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Partien konnte Trabzonspor den kompletten Fehlstart in die Rückrunde verhindern und einen 1:0-Sieg gegen MKE Ankaragücü einfahren (zum Spielbericht). Damit verringerten die Bordeauxrot-Blauen den Abstand auf den Tabellenzweiten Galatasaray (1:1 gegen Aytemiz Alanyaspor) eine Woche vor dem direkten Duell auf drei Punkte.
Karaman kämpft weiter mit Personalsorgen
Sichtlich erfreut zeigte sich Trainer Ünal Karaman: ,,Zu gewinnen und die drei Punkte zu holen, ist schön, da diese wichtig sind, um unsere jetzige Position zu sichern und die Mannschaften unter uns auf Abstand zu halten.“ Dennoch musste der Übungsleiter auch eine Hiobsbotschaft überbringen, da sich das Lazarett der Langzeitverletzten bei Trabzonspor wahrscheinlich vergrößert: ,,Bei [Filip] Novak ist von einem Zehenbruch auszugehen. Ugurcan [Cakir] hat wohl einen Muskelriss im Oberschenkel“, so der 52-Jährige. Neben Joao Pereira, Ogenyi Onazi und José Sosa sind das zwei weitere schwer zu kompensierende Ausfälle.
Rodallega läuft trotz Verletzung auf
Deutlich mehr Worte fand Hugo Rodallega, der mit seinem zehnten Saisontor den Siegtreffer erzielte und zum Matchwinner avancierte: „Es war ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir hatten nichts anderes als einen Sieg vor Augen.“ Rodallega verwies darüber hinaus auf die einhergehende Problematik durch die Transfersperre, die dem Schwarzmeer-Klub erteilt worden war: „Man kann schon sagen, dass wir sehr viel Pech haben. Es ist für uns alle eine schwierige Situation. Die Transfersperre, der Abgang einiger Spieler sowie die Verletzungen sind besorgniserregend. Auch ich habe noch leichte Beschwerden und bin leicht verletzt. Aber so etwas passiert leider im Fußball. Wir müssen mit dieser Situation klarkommen.“
Kolumbianer richtet Blick aufs Pokalspiel
Zudem bewertete der 33-jährige Kolumbianer auch sofort die kommende Begegnung im türkischen Pokal gegen den Zweitligisten Ümraniyespor: „Durch den Sieg können wir uns nun besser auf das bevorstehende Pokalspiel konzentrieren. Allerdings haben wir auch nicht viel Zeit bis zum Spiel […]. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Der Name unseres Gegners ist egal. Wenn wir den Pokal gewinnen möchten, müssen wir immer die bestmögliche Leistung gegen jedes Team abrufen. Mit einem Sieg gegen Ümraniyespor können wir dann selbstbewusster gegen Galatasaray auftreten. Allerdings hat zunächst das Pokalspiel Priorität.“
Ankaragücü im freien Fall – Kaplan zufrieden mit Leistung
Auf der Gegenseite sieht die derzeitige Situation allerdings nicht annähernd so gut aus. Für den finanziell stark angeschlagenen Klub war es nun die sechste Niederlage in Folge. Seit neun Spielen wartet Ankaragücü bereits vergeblich auf einen Sieg (ein Remis, acht Niederlagen). Die logische Konsequenz: Der Hauptstadtklub ist von Platz fünf bis auf den 15. Tabellenplatz weitergereicht worden und könnte bei Siegen der Konkurrenz sogar auf einen Abstiegsplatz zurückfallen.
Chefcoach Mustafa Kaplan, der das Team zu Beginn des Jahres übernommen hat, sah trotz der Niederlage ein gutes Spiel seiner Mannschaft und haderte nach Spielschluss mit einer bestimmten Schiedsrichterentscheidung: „Es war ein gutes Spiel auf beiden Seiten. Man kann schon sagen, dass wir seit drei Wochen großes Pech in der fünften Minute haben. Kassieren wir dieses Tor nicht, hätten wir mit einem Punktgewinn zurückkehren können. Ich denke, dass die Situation von Ilhan [Parmak] in der ersten Halbzeit ein Elfmeter war. Wir haben erwartet, dass der Schiedsrichter sich die Situation noch einmal anschaut, aber er hat es sich nicht angesehen. Hätten wir den Strafstoß bekommen, wären wir mit einem Punkt nach Hause gefahren. Wir sind auf einem guten Weg. Wir spielen gut. Wir sind traurig, da wir ein Spiel, dass hätte Unentschieden enden können, verloren haben“, kommentierte Kaplan die Begegnung.