Diese Partie wird man so schnell nicht vergessen! Nach dem Punktverlust in der 15. Nachspielminute gegen Gaziantep FK war die Empörung im Galatasaray-Lager über Schiedsrichter Alper Ulusoy groß. Demnach scheint der Meisterschaftstraum mit dem 3:3 geplatzt zu sein. Auf der anderen Seite lobte Gaziantep-Trainer Marius Sumudica seine Mannschaft für ihren Kampfgeist
Fatih Terim: „Es fehlt an Gerechtigkeit!“
Trotz des unerwarteten Punktverlusts gab sich Galatasaray-Coach Fatih Terim zufrieden mit der Mannschaftsleistung. „Meine Mannschaft hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Leistungstechnisch bin ich zufrieden“, ließ der Meistertrainer verlauten. Lediglich der Unparteiische Alper Ulusoy wurde vom „Imperator“ an den Pranger gestellt: „Der Schiedsrichter war heute desaströs. Ich bin nach seinen Fehlentscheidungen Richtung Kabine gegangen, damit ich keine Sperre bekomme. Wie bereits alle wissen, sind die Verantwortlichen ohnehin im gegenseitigen Rennen um mich irgendwie zu bestrafen. Oftmals bekommen andere eine Sperre von einem Spiel. Bei mir geht es mit vier Partien los.“ Man habe im türkischen Fußball eine Situation erreicht, in der harte Arbeit nicht mehr ausreiche. Zudem gab es seitens der Klub-Ikone einen Appell an den Vorstand: „Es bedarf nach den Vorfällen von heute mehr als nur einer losen Pressemitteilung auf der Vereinshomepage. Der Fußball hat eine Grenzlinie. Wenn man diese überschreitet, kann nicht mehr von Gerechtigkeit gesprochen werden.“
Marius Sumudica: „Galatasaray hat auf Zeit gespielt!“
Auf der anderen Seite erfreute sich Gaziantep-Coach Marius Sumudica über den Punktgewinn am Bosporus: „Wir wussten, dass es ein sehr schwieriges Spiel wird. Dementsprechend haben wir uns in der Woche vorbereitet. Galatasaray gehört zu den größten Klubs dieses Landes. Ich bin sehr zufrieden.“ Schließlich komme es sehr selten vor, dass ein Gegner wie Galatasaray zum Zeitspiel gezwungen wird, so der rumänische Lehrmeister. „Ich habe Galatasaray noch nie auf diese Art und Weise spielen sehen!“ Zudem habe sein Team über 90 Minuten nicht aufgegeben und sich den Punktgewinn redlich verdient.
Weitere Spielerstimmen
Henry Onyekuru (Galatasaray): „Es soll keine Ausrede sein, aber ich bitte die Öffentlichkeit darum, unsere Spiele aus der vergangenen und dieser Woche näher unter die Lupe zu nehmen. Sobald wir die Gegenspieler berühren, ahnden die Schiedsrichter ein Foulspiel. Anschließend folgen Karten. Ich habe in England, Frankreich und Belgien Fußball gespielt. Die Sechs-Sekunden-Regel verwendete man in diesen Ländern nie. Wir sind Galatasaray und werden bis zum Ende kämpfen. Dementsprechend ist Aufgeben keine Option.“
Mario Lemina (Galatasaray): „Für mich war es heute eine große Ehre, dass ich als Kapitän auflaufen durfte. Ich habe kein Problem damit als Innenverteidiger zu spielen. Da wir in der Abwehr aktuell dünn besetzt sind, hat unser Trainer sich dazu entschieden, mich als Innenverteidiger einzusetzen.“
Mariano (Galatasaray): „Nach diesem Punktverlust haben sich unsere Chancen für den Titel minimiert. Natürlich wollen wir unser Ziel nicht aufgeben, aber die Frage ist, wie weit wir mit diesen Schiedsrichtern gehen können. Das, was heute vorgefallen ist, habe ich in Frankreich, Italien und Spanien nie so gesehen.“
Alexandru Maxim (Gaziantep FK): „Es gibt nichts zum Feiern. Am Ende des Tages konnten wir nur einen Punkt holen. Wenn wir in einem vollen Stadion gespielt hätten, wären die Umstände sicherlich noch schwieriger gewesen. Nach dem Platzverweis des Gegners dominierten wir über weite Strecken das Spiel. Das Unentschieden war in Summe ein gerechtes Ergebnis.“