Michal Kadlec spielte zwischen 2013 und 2016 für Fenerbahce. In 63 Spielen am Bosporus kam er auf vier Tore und drei Assists. Seit drei Jahren steht der Tscheche nun schon in seiner Heimat beim 1. FC Slovacko unter Vertrag. Wie es das Schicksal so wollte, kommt es am Donnerstag zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub in der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Europa League. In seiner Heimat war es ein gefundenes Fressen für die Medienanstalten, die vor der Begegnung in Istanbul ins Gespräch mit dem einstigen tschechischen Nationalspieler kamen.
„Hätte nie gedacht, wieder im Fenerbahce-Stadion spielen zu können“
Gleich zu Beginn verriet Kadlec, dass er es sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hätte, noch einmal im Ülker-Stadion auf dem Platz zu stehen: „Ich muss zugeben, dass ich in der Champions League Fenerbahce unterstützt habe. Als Gegner bevorzuge ich Dynamo Kiew, obwohl auch sie eine sehr starke Mannschaft sind. Natürlich freue ich mich auf das Spiel in Istanbul. Zwei Spiele gegen eine so wichtige Mannschaft zu bestreiten, ist eine Belohnung für die großartige Arbeit, die wir letztes Jahr geleistet haben. Wir haben den tschechischen Pokal gewonnen und den vierten Platz in der Liga belegt, ein sehr schönes Karriereende für mich. Als ich 2016 von Fenerbahce zu Sparta wechselte, hätte ich nie gedacht, dass ich jemals wieder im Stadion von Fenerbahce spielen würde.“
Kadlec kennt noch das eine oder andere Gesicht
Zwar gebe es keine alten Teamkollegen mehr, mit denen er nach Abpfiff am Donnerstagabend die gemeinsame Zeit Revue passieren lassen könne, aber dennoch wäre da noch das eine oder andere bekannte Gesicht: „Es ist leider niemand mehr da. Aber ich kenne den Präsidenten und ein paar Leute aus der Mannschaft. Zum Beispiel die Masseure. Aber ich werde wahrscheinlich erst nach dem Spiel mit ihnen sprechen, denn ich möchte vor dem Spiel nicht aus der Konzentration geraten.“
Ein Teil des letzten Meisterteams
Auf die Frage, wie er sich an seine Zeit bei den „Kanarienvögeln“ erinnere, entgegnete der ehemalige Bayer Leverkusen-Profi mit den Worten: „Ich bin von Deutschland aus in die Türkei gewechselt und habe in der Türkei eine ganz andere Mentalität erlebt. Bei Fenerbahce waren Spieler aus der ganzen Welt, aber vor allem in der ersten Saison haben wir eine gute Mannschaft geformt und sind Meister geworden. Es freut mich ein bisschen, dass ich ein Teil dieser Meisterschaft war. Außerdem haben wir Galatasaray im Supercup-Finale besiegt, wo ich zudem einen Elfmeter verwandelt habe.“
Kadlec möchte Fenerbahce überraschen
„Ich glaube nicht, dass die Gefahr besteht, dass Fenerbahce uns unterschätzt. Die Spieler von Fenerbahce wollen sich um jeden Preis für die UEFA Europa League qualifizieren. Entsprechend motiviert werden sie sein. Auch das Testspiel von uns gegen Trabzonspor in Slowenien, das mit einem 2:2-Unentschieden endete, ist nicht von Bedeutung. Es ist kein Geheimnis, dass Fenerbahce der ganz klare Favorit ist. Ein großer europäischer Verein spielt gegen eine Familienmannschaft aus einer kleinen Dorfliga in der Tschechischen Republik. Wirtschaftlich gesehen ist der Unterschied enorm. Aber wir werden unser Bestes tun, um Fenerbahce zu überraschen. In Istanbul werden wir alles tun, um ein gutes Ergebnis für das Rückspiel zu erzielen“ schätzte der mittlerweile 37-Jährige die bevorstehenden Partien ein und räumte seinem Arbeitgeber eher Außenseiterchancen ein.
„Zwischen Fenerbahce-Fans gibt es Rivalitäten“
Zuletzt wurde der gebürtig aus Vyskov kommende Abwehrspieler bezüglich der Stimmung im Ülker-Stadion befragt, wobei er auf eine große Problematik aufmerksam machte: „Ich weiß nicht, wie viele Zuschauer kommen werden. Je voller das Stadion ist, desto glücklicher werde ich sein. Aber auch 25.000–30.000 Zuschauer reichen aus, die Stimmung wird wieder heiß sein. Viele der Jungs in der Mannschaft haben noch nie in einer solchen Atmosphäre gespielt. Aber ich erinnere mich daran, dass die Fenerbahce-Fans alles andere als geeint sind, sie sind in Gruppen aufgeteilt, zwischen denen Rivalitäten bestehen. Es wird berichtet, dass die Fans während des Spiels gegen Dynamo Kiew für Wladimir Putin skandiert haben. Aber soweit ich weiß, waren das nicht alle Fans, sondern nur einige von ihnen.“
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Ein Kommentar
Wenn nach diesem Karavaev Morgen Abend in Kadiköy mit Kadlec ein weiterer Ex FB Spieler den Siegtreffer gegen uns schießt, dann würde ich echt anfangen so langsam an Hexerei zu glauben.