Länderspielpausen tun Galatasaray in dieser Saison nicht gut. Im vergangenen Oktober verlor man nach der Zwangspause gegen Aytemiz Alanyaspor mit 1:2. Einen Monat später spielte man nach dem „International Break“ 2:2-Remis gegen HES Kablo Kayserispor. Und am gestrigen Samstagabend unterlag man nach den WM-Qualifikationsspielen der Nationalmannschaften Atakas Hatayspor mit einem deutlichen 0:3. Zudem haben die Gelb-Roten ein Problem nach Gegentoren zurückzukommen. Es scheint nahezu in Stein gemeißelt, dass die „Löwen“ stets verlieren (sieben Niederlagen und ein Remis), wenn sie in Rückstand geraten. Eine weitere Baustelle ist die sonst so sicher stehende Defensive des Rekordmeisters. In den letzten beiden Begegnungen zappelte der Ball ganze sieben Mal im eigenen Tornetz. Zum Vergleich: Die zehn Partien zuvor hatte man nur sechs Treffer hinnehmen müssen.
Co-Trainer Levent Sahin: „Dieses Spiel hat keine Erklärung“
In den letzten fünf Ligaspielen gab es für Galatasaray nur einen Sieg, so dass der Titeltraum auch in diesem Jahr immer mehr in die Ferne rückt (ein Remis und drei Niederlagen). Man liegt bereits drei Punkte hinter Tabellenprimus Besiktas, das zwei Spiele weniger auf dem Konto hat. Der Abstand könnte sich am heutigen Sonntagabend auf sechs beziehungsweise am kommenden Mittwochabend auf neun Punkte erhöhen. Auch der andere Erzrivale aus dem asiatischen Teil der Stadt Istanbul, Fenerbahce, kann am morgigen Montagabend vorbeiziehen. Themen über Themen, die Erklärungen bedürfen. Für die aber Co-Trainer Levent Sahin, der den gesperrten Chefcoach Fatih Terim an der Seitenlinie vertrat, keine parat hatte: „Dieses Spiel hat keine Erklärung. Wir müssen Selbstkritik betreiben und alles bewerten. Dieses Spiel ist niemals ausreichend. Uns hat mehr als das Ergebnis die fehlende Reaktion auf dem Platz enttäuscht. Das war Galatasaray nicht würdig. Nicht nur die Spieler, sondern auch wir sind schuld. Ich entschuldige mich beim gesamten Verein.“
Hatayspor-Coach Ömer Erdogan: „Hatte es meinen Spielern versichert“
Über die gesamten 90 Minuten hinweg ließ die Heimmannschaft nur vier Torschüsse zu. In der ersten Halbzeit kamen die Istanbuler nicht zu einem einzigen Torabschluss. Nach zwei Niederlagen infolge hatten sich die Schützlinge von Ömer Erdogan bestens vorbereitet und gewannen auch ohne ihren Top-Torjäger Aaron Boupendza mit einem verdienten 3:0: „Ich bin glücklich, dass wir nach zwei Spielen wieder gewinnen konnten. Meine Spieler verdienen eine Gratulation. Von der ersten Sekunde an waren sie sehr konzentriert und diszipliniert. Sie haben all unsere Vorbereitungen auf dem Platz umsetzen können. Wir haben dem Gegner nur eine richtige Torchance gewährt. Ich hatte zu Saisonbeginn Spielern wie Ruben Ribeiro, Mame Diouf und David Akintola versichert, dass wir einen schönen Fußball spielen werden. Meine Schützlinge unterstützen mich bei der Umsetzung. Und genau deshalb sind wir erfolgreich. Hoffentlich gelingt es uns auch die Saison auf einem guten Platz zu beenden.“
Spielerstimmen
Gedson Fernandes (MF, Galatasaray): „Ein unerwartetes Ergebnis, das wir so keineswegs wollten. Leider gibt es nicht mehr viel zu machen. Dieses Spiel ist zu Ende. Wir müssen uns auf die kommenden Spiele vorbereiten. Unser Ziel ist klar: Wir müssen besser als heute sein. Von jetzt an hat jedes Spiel Finalcharakter. Und wir müssen versuchen immer wieder die drei Punkte zu ergattern.“
Ryan Donk (IV, Galatasaray): „Wir hatten acht Siege in Folge geholt. Leider konnten wir das nicht ausbauen. Die Gegner sind gegen uns viel motivierter als gegen andere. Dieses Ergebnis darf so nicht passieren. Wir haben viel zu viele Fehler produziert. Nun heißt es in den kommenden neun Spielen diese Fehler zu unterlassen und Verantwortung zu übernehmen. Wir haben im Titelrennen schon viel schlimmere Ausgangssituationen gehabt. Deswegen mache ich mir bezüglich der Meisterschaft keine Sorgen.“
Ruben Ribeiro (MF, Hatayspor): „Wir haben gegen einen sehr bedeutsamen Gegner einen sehr wichtigen Sieg eingefahren. Viel wichtiger als mein Treffer waren die drei Punkte. Die gesamte Woche hatten wir uns sehr gut auf Galatasaray vorbereitet. Alle im Team haben die Anweisungen unseres Coaches versucht umzusetzen. Wir wussten, wie wir uns mit beziehungsweise ohne Ball verhalten müssen. Und damit waren wir als Team sehr erfolgreich.“