Nach dem 1:0-Heimsieg über MKE Ankaragücü wies Galatasaray-Chefcoach Fatih Terim die bisherigen Kritiken vehement zurück: „Schlechte Mannschaftsleistungen kann man kompensieren. Verlorene Punkte wiederum nicht. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch mit so einer Vorstellung die Spiele gewinnen. Das bedeutet schlicht und ergreifend, dass wir mit einem formstarken Team die Begegnungen viel schneller für uns entscheiden werden“, so der erfahrene Lehrmeister. Auf der anderen Seite gab sich Ankaragücü-Trainer Fuat Capa trotz der erneuten Niederlage zufrieden: „Die Jungs haben alles gegeben. Jedoch hatten wir zehn Ausfälle. Das muss man im Hinterkopf behalten.“ GazeteFutbol mit den Stimmen aus dem Türk-Telekom-Stadion.
Terim: „Entscheidend sind die drei Punkte“
Grundlegend sprach sich Terim mit Nachdruck über die Relevanz des Dreiers aus: „Solange wir gewinnen, ist aus meiner Sicht alles okay. Es ist viel einfacher Lösungsansätze zu entwickeln, wenn man gewinnt und schlecht spielt. Schwieriger wird es, wenn man verliert und gleichzeitig schlecht spielt.“ Mit der Zeit werde das Team die Konsequenzen aus diesen Spielen ziehen: „Wir analysieren solche Spiele wie heute haargenau. Entsprechend werden wir dafür sorgen, dass wir in den kommenden Wochen bessere Leistungen abrufen. Das haben wir in der Vergangenheit oft genug getan und werden es erneut tun. Solange man gewinnt, ist man im Recht. Das ist die Regel des Fußballs“, sagte der 67-Jährige. Rückblickend habe in den vergangenen Wochen der eng getaktete Spielplan dem Rekordmeister des Landes das Leben schwer gemacht: „In bestimmten Perioden zeigen wir den Zuschauern sehr unterhaltsamen Fußball. In die Liga sind wir ebenfalls sehr gut gestartet. Allerdings war mein Team nicht in der Lage, drei Spiele pro Woche zu überstehen. Zusätzlich hat uns die Pandemie zurückgeworfen. Jeder weiß, dass wir davor zu den formstärksten Mannschaften der Liga gehörten. Hinzu kamen traurige Verletzungen, in denen einige unserer Schlüsselspieler sechs bis sieben Monate ausfielen.“ Nun müsse der Verein nach vorne schauen und die Titeljagd fortsetzen. „Es darf keine Verletzung geben. Den Rest werden wir lösen.“
Fuat Capa: „Es war ein ausgeglichenes Spiel“
Demgegenüber klopfte Ankaragücü-Coach Fuat Capa den Fußballexperten, die den Hauptstädtern vor dem Spiel keinerlei Chance gegen Galatasaray gaben, auf die Finger: „Vor allem in den ersten 20 Minuten hätten wir die Begegnung für uns entscheiden müssen.“ In einem ausgeglichenen Spiel habe man unglücklich aufgrund eines individuellen Fehlers ein Gegentor kassiert: „Nach dem Pausenpfiff hatte Bolingi eine hundertprozentige Torchance für den Ausgleich. Wenn er den Ball verwandelt hätte, wären wir vermutlich zurückgekommen. Leider war das der Wendepunkt der Begegnung“, so Capa. In Summe habe Ankaragücü nicht nur dagegengehalten, sondern das Spiel aktiv über mehrere Abschnitte hinweg dominiert.
Weitere Spielerstimmen
Okan Kocuk (Galatasaray): „Natürlich gibt es hin und wieder kleine Fehler. Allerdings habe ich mich schnell in die Mannschaft integriert, seitdem ich erneut von Beginn an auflaufe. Insbesondere nach der Pause aufgrund der Corona-Pandemie konnte ich viel Erfahrung sammeln. Sowohl Fatih Öztürk als auch meine Wenigkeit stehen für diesen Verein auf dem Platz. Es wird derjenige spielen, der zu dem Zeitpunkt formstärker ist. Am Ende des Tages freue ich mich sehr über den Dreier, obwohl es in Anbetracht der momentanen Lage nicht einfach ist, sich mit Fußball zu beschäftigen. Ich möchte den Bekannten der verstorbenen Menschen im Erdbeben in Izmir mein herzliches Beileid aussprechen und wünsche den Hinterbliebenen viel Kraft.“
Marcao (Galatasaray): „Auch wenn wir heute gewonnen haben, waren wir zu Beginn der Saison deutlich stärker. Nichtsdestotrotz war der Sieg sehr wichtig. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen und in den kommenden Wochen bessere Leistungen abrufen. Hinsichtlich meiner Verletzung kann ich noch nicht viel sagen. Das Erdbeben in Izmir ist aktuell allerdings viel wichtiger als Fußball. Meine Mitspieler und ich sind sehr traurig über den Vorfall. Unsere Gebete gehen an die Angehörigen und Bewohner von Izmir.“
Ömer Bayram (Galatasaray): „Nach dem Erdbeben in Izmir würde ich am liebsten gar nicht über Fußball sprechen. Es hat uns alle erschüttert. Jedoch muss ich dies aufgrund meines Berufs tun. Zunächst bedanke ich mich beim Trainerstab, dass ich als Kapitän auflaufen durfte. Ich habe alles gegeben. Mit Taylan und Etebo haben wir das Zentrum dominiert. So war mein Empfinden. Sicherlich hätten wir die Führung weiter ausbauen können. Leider ist uns das nicht gelungen. Nun zielen wir darauf ab, die Siegesserie fortzusetzen.“
2 Kommentare
Ich bin über den gezeigten Fußball nicht zufrieden. Wir haben gegen den Vorletzten mit 10 verletzten Spielern einen erbärmlichen Fußball gezeugt und mit Ach und Krach gerade mal 1-0 gewonnen.
Wer den Sack nicht zu macht kriegt die Quittung oder hat Glück. Und wir hatten mehr als nur Glück gehabt. Ankara hat uns gut laufen lassen und phasenweise mehr Ballbesitz.
Terim redet von „hauptsache gewonnen“, man kann schlecht spielen und gewinnen das ist eine Sache dann sollte man aber auf den Platz auch kämpfen damit man die schlechte Leistung wett macht aber auch das war nicht zu sehen.
Wer ohne Spielmacher spielt braucht sich dann auch nicht wundern, mit 3 ZM’s und ähnlichen Spielertypen gewinnt man nichts. Mit Akbaba anstatt Ömer Bayram hätten wir eine Kreativzentrale im Mittelfeld gehabt.
Ich hatte mir ein gutes Spiel gewünscht von uns, stattdessen wurde man in dieser jungen Saison wieder enttäuscht.
Was bringen uns 3 Pkt. wenn wir so weiter spielen? Langfristig wird das nicht gut gehen und die Pkt. werden liegen bleiben…
Ich hoffe wirklich, dass wir kommende Woche gegen Sivas gewinnen und uns in der Länderspielpause aufrappeln.
Warum gibt es denn schon wieder eine Unterbrechung? Die letzte war doch gar nicht so lange her…