Fenerbahce hat im Torfestival gegen Zecorner Kayserispor mit 4:2 gewonnen und damit seine Ambitionen im Titelrennen der Trendyol Süper Lig eindrucksvoll unterstrichen. Nach dem spektakulären Heimsieg zeigte sich Trainer Domenico Tedesco bei beIN SPORTS sichtbar zufrieden, betonte aber auch, dass die zwei Gegentore in einem so kontrollierten Spiel nicht seinem Anspruch entsprechen. Matchwinner Dorgeles Nene und Kerem Aktürkoglu, die beide trafen, sprachen ebenfalls über ihre Treffer, die Bedeutung des Erfolgs und die Rolle der Fans.
Tedesco: „Wir kontrollieren das Spiel – unabhängig vom Spielstand“
In seiner ersten Einschätzung stellte Chefcoach Tedesco vor allem die Art und Weise des Auftritts in den Vordergrund. „Ich bin heute Abend glücklich, weil ich froh bin, dass wir das Spiel unabhängig vom Spielstand kontrollieren„, erklärte der Coach. Er erinnerte daran, dass Kayserispor mit einem neuen Trainer angetreten war und sich in einer aufstrebenden Form befand: „Ich habe es vor dem Spiel gesagt: Der Gegner hat einen neuen Trainer und ist in Form. Ein neuer Geist ist in ihr Team gekommen.“
Gerade deshalb wollte Tedesco die Leistung des Gegners ausdrücklich würdigen. Nach dem deutlichen 3:0-Zwischenstand sei es „nicht einfach“ gewesen, dass Kayserispor noch zwei Tore erzielte und im Spiel blieb. „Nach dem 3:0 hier noch zwei Tore zu machen, ist nicht ohne. Deshalb gratuliere ich ihnen – und meinem Team„, meinte der Fenerbahce-Trainer und lobte damit die Mentalität beider Mannschaften.
Verärgerung über die Gegentore: „Zwei Treffer, die wir nicht kassieren dürfen“
Trotz der Dominanz fand Tedesco auch klare Worte für die Defensivleistung. Die zwei Gegentore störten ihn, weil sie für ihn vermeidbar waren – gerade in einem Spiel, in dem Fenerbahce über weite Strecken alles im Griff hatte. „Wir hatten heute zwei Gegentore, die wir in einem Spiel, in dem wir so sehr die Kontrolle haben, nicht kassieren dürfen„, betonte er. In solchen Momenten sei die Verantwortung der Mannschaft besonders groß, die Kontrolle nicht nur offensiv, sondern auch defensiv zu behalten.
„In solchen Momenten ist es unsere Verantwortung, keine Tore zu fangen„, sagte Tedesco und fasste die Nacht so zusammen: „Es war nicht perfekt, aber es war eine wunderschöne Nacht.“ Der Sieg, die vielen herausgespielten Chancen und die offensive Variabilität hätten ihn glücklich gemacht, auch wenn er Defizite klar ansprach. Insgesamt sei der Auftritt ein weiterer Schritt nach vorn gewesen – vor allem, weil seine Mannschaft das Spieltempo fast durchgehend diktierte.
Tedesco über Türkisch: „Ich gebe mein Bestes“
Ein anderer, beinahe humorvoller Aspekt der Interviewrunde drehte sich um die Sprache. Gefragt nach seinem Türkisch, antwortete Tedesco offen: „Ich weiß es nicht, aber ich gebe mein Bestes.“ Noch habe er keinen Unterricht begonnen, erklärte der Coach, lobte aber seine Dolmetscher im Verein: „Ich habe sehr gute Übersetzer, Sinan und Saruhan. Ich frage ständig: Wie ist das, was bedeutet das?„.
Türkisch gefalle ihm sehr, betonte Tedesco, und er wolle sich Schritt für Schritt weiter verbessern. „Ich glaube, ich bin im Moment noch weit davon entfernt, ein komplettes türkisches Interview zu geben, aber ich gebe mein Bestes„, sagte er. Diese Offenheit kam bei Fans und Medien gut an – sie unterstreicht, dass der Trainer sich nicht nur sportlich, sondern auch kulturell in Istanbul und bei Fenerbahce verankern will.
Dorgeles Nene: „Ich arbeite hart – ich möchte unsere Fans glücklich machen“
Auf dem Platz war Dorgeles Nene einer der prägendsten Akteure. Der Angreifer traf gleich zweimal und hatte damit entscheidenden Anteil am 4:2-Sieg. Nach dem Spiel erklärte er, wie sehr er auf diese Momente hingearbeitet hat. „Ich arbeite hart„, betonte Nene und fügte hinzu: „Ich bin sehr glücklich, dass ich meine Tore wieder erzielt habe.“
Besonders emotional war sein Torjubel, bei dem er das Wappen auf seinem Trikot küsste. „Ich habe das Wappen geküsst, weil ich so glücklich bin, hier zu sein„, sagte der Offensivspieler. Sein Ziel sei es, „unsere Unterstützer glücklich zu machen„, und dafür versuche er, „immer 100 Prozent zu geben„. Die doppelte Ausbeute gegen Kayserispor sieht Nene nicht nur als persönliche Bestätigung, sondern auch als Lohn dafür, dass er sich in das Spielsystem von Tedesco immer besser einfügt.
Kerem Aktürkoglu widmet sein Tor einem Freund und lobt die Fans
Kerem Aktürkoglu, der ebenfalls traf, gab dem Sieg nach Abpfiff eine persönliche Note. Er erzählte, dass er sein Tor bereits vor dem Spiel angekündigt hätte. „Vor dem Spiel hat Emre Abi gesagt, dass ich ein Tor schießen würde. Das Tor, das ich erzielt habe, ist ein Geschenk an ihn„, erklärte Kerem. Gleichzeitig richtete er den Blick auf die Fans, die das Team vom Aufwärmen bis zum Schlusspfiff getragen hätten.
„Wir müssen auch für unsere Unterstützer Klammern öffnen„, sagte er mit Blick auf weitere Tore und Siege. Vom ersten Moment an habe es „enorme Unterstützung“ gegeben. Nach dem ersten Gegentreffer sei das Team zwar „etwas fassungslos“ gewesen, aber man habe sich gefangen und am Ende „einen schönen Sieg geholt„. Aktürkoglu bedankte sich ausdrücklich: „Gesundheit in den Herzen unserer Unterstützer„, formulierte er sinnbildlich.
Die Patzer des Rivalen genutzt: „Wir mussten die Chance ergreifen“
Im Hinblick auf die Tabellensituation verwies Aktürkoglu darauf, wie wichtig es war, die Punktverluste des direkten Konkurrenten auszunutzen. „Wir mussten die Punkteniederlage unseres Gegners zu einem Vorteil nutzen„, sagte er. Genau das sei mit dem 4:2 gelungen. „Wir haben mit diesem Ergebnis gewonnen, herzlichen Glückwunsch an meine Freunde„, so Aktürkoglu weiter.
Für Fenerbahce war das Heimspiel gegen Kayserispor damit mehr als nur ein weiterer Sieg. Es war eine Bestätigung der eigenen Spielidee, ein Zeichen an die Konkurrenz – und ein Abend, an dem Trainer, Torjäger und Fans gemeinsam spürten, dass im Titelrennen noch viel möglich ist. Tedesco bleibt dennoch wachsam: Die Kontrolle über das Spiel will er behalten – die Gegentore aber in Zukunft deutlich reduzieren.



8 Kommentare
Ich würde Tedesco als den „Mann der Stunde“ in der Süperlig bezeichnen, übrigens bin ich der Meinung, dass wir das Spiel gegen GS in Kadiköy unbedingt gewinnen müssen, da das ein absolutes Schlüsselspiel im Kampf um die türkische Meisterschaft ist.
Und wenn der Rekordmeister die Vögel in Kadıköy (mal wieder) zersägt, dann wirst du (mal wieder) zum Lappen. „Yapı var mimimi, Ligden çekilelim mimimi“
FBliler freuen sich so, als hätten sie die CL gewonnen. Dabei sind sie da wo sie immer waren (siehe Tabelle).
GS için Şampiyonluk selbstverständlich. FB şampiyon olursa, ortalığı yıkarlar. Sir Okan size çok çektirmiş 😂
aktuelle torschützenliste süper lig 25/26
osimhen, 9 spiele, 3 tore. torschützenliste platz 28.
80.000.000 euro 😆
Osimhen hat in den letzten 9 Europapokalspielen jeweils getroffen, führt derzeit die CL Torschützenliste an.
Türkiye Liginde herkes atabilir. Eren Elmalı hat schon 3 Tore 😂
Dein Post ist ein Paradebeispiel für ein „Vizyonsuz Fenerbahçe“.
@Kong – dafür CL Torschützenkönig vor Mbappe, Haaland und co.
naja, torschützenkönig ist er noch nicht. die cl geht ja noch weiter. ich glaube 3 oder 4 der 6 tore waren elfmeter. trotzdem gute leistung international! weiter so.
„Aktueller“ Torschützenkönig, so war es gemeint… das noch einige Spiele zu bestreiten sind, ist klar… Elfmeter muss man sich halt auch erstmal erkämpfen, Elfer bedeuten in der Regel, dass man den Gegner so stark drückt das er Fehler macht, also auch das zeugt von einer gewissen Qualität den Gegner in solche Situationen zu bringen. Aber mal zurück zum Liga Alltag, die restliche Saison wird mega spannend! Jetzt haben wir da oben echt ne knappe Kiste, wir können uns auf eine spannende Rest Saison freuen!