Caykur Rizespor stand in der vergangenen Saison nach der Hinrunde mit nur zwölf Zählern auf dem letzten Tabellenplatz. In der Rückrunde gaben die Schützlinge des damaligen Coachs Okan Buruk Vollgas und sammelten 29 Punkte. Zwischenzeitlich wurde man sogar mit den Europapokalplätzen in Verbindung gebracht, wofür am Ende tatsächlich nur sechs Punkte fehlten. Nach so einer verkorksten Hinrunde war dies wohl einer der großen Überraschungen in der Süper Lig gewesen.
Rizespor-Präsident Hasan Kartal: „Wir versuchen alles von neu aufzubauen!“
Einen gewissen Anteil hatte auch Vereinspräsident Hasan Kartal, welcher die Führung erst ab dem siebten Spieltag übernahm und den Schwarzmeerklub auf Anhieb zum Erfolg führte. Jetzt feilt der Geschäftsmann am Kader für die neue Saison und berichtet hiebei von der Problematik: „Unser Team hat kein Gerüst wie manch andere Mannschaften. Die meisten Spieler waren nur ausgeliehen und viele von ihnen sind schon wieder weg. Nun versuchen wir alles von neu aufzubauen was natürlich Schwierigkeiten mit sich bringt. Wir müssen vorsichtig handeln und dürften nichts falsch machen.“ Kartal weiter: „Wenn wir Spieler verpflichten, die keine Einsatzzeiten bekommen, haben wir ein Problem. Das Grundgerüst muss stimmen, damit wir es in den kommenden Jahren um einiges leichter haben.“
Drei Transfers an einem Tag!
Um dieses Grundgerüst auf die Beine stellen zu können wurden bereits erste Schritte getätigt. Der Klubs aus der berühmten Teestadt verkündete am Freitagabend, dass man gleich drei Mal auf dem Transfermarkt aktiv geworden ist. Der erste Transfer kommt vom frischgebackenen Meister PAOK Saloniki aus Griechenland. Dimitrios Chatziisaias unterschrieb beim Tabellenzehnten der abgelaufenen Saison einen Dreijahresvertrag. Der 26-jährige Innenverteidiger ist zudem griechischer Nationalspieler, kam in der vergangenen Spielzeit auf 35 Einsätze bei den Schwarz-Weißen und hatte maßgeblichen Anteil am ersten Titelgewinn seit 34 Jahren. Die Dienste des 1,93 Meter großen Abwehrriesen lassen sich die Blau-Grünen 500.000 Euro kosten.
Erdinc Karakas kommt vom 1. FC Köln
Der nächste Mann für die Hinterreihe kommt aus Deutschland. Erdinc Karakas wechselt von der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln ablösefrei ans Schwarzmeer. Der talentierte Linksverteidiger durchlief zuvor die Jugendabteilungen des VfL Bochum und Schalke 04. In der vergangenen Saison lief er in der Regionalliga West 17 Mal für die „Geißböcke“ auf. Der 21-jährige Deutsch-Türke spielte zudem in der Juniorenauswahl des DFB insgesamt 22 Mal. Bei Rizespor erhält er einen Dreijahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr.
Der letzte im Bunde ist Nill De Pauw von SV Zulte Waregem. Für zwei Jahre soll der 29-jährige Flügelspieler die Außenbahnen beackern. In der vergangenen Runde kam er zu 38 Einsätzen, in denen er mit fünf Treffern und zehn Vorlagen den Abstieg mit verhindern konnte. De Pauw kam in den verschiedensten Altersgruppen der belgischen Auswahl auf 68 Länderspiele. Für den ganz großen Sprung in die A Nationalmannschaft reichte es bis dato allerdings nicht. Seine größten Erfolge waren der zweimalige Gewinn des belgischen Pokals mit KSC Lokeren 2012 und 2014.
Die Vorbereitungen für die neue Saison laufen auf Hochtouren
Die Schützlinge von Neu-Coach Ismail Kartal haben sich in der ersten Vorbereitungsphase in Erzurum gemütlich gemacht, wo man gegen den iranischen Vertreter Traktor Sazi in einem Testspiel mit 0:1 unterlag. Nun befindet sich die Truppe in Bolu und bereitet sich auf die bevorstehende Saison vor. Am gestrigen Samstag gab es durch einen späten Gegentreffer nur ein 2:2 gegen Keciörengücü. In zwei Tagen geht es gegen Aufsteiger Genclerbirligi, ehe es am nächsten Wochenende für ein Turnier in die Hauptstadt Ankara geht. Neu-Transfer Mostapha El Kabir netzte gleich doppelt ein. Kartal ist bislang zufrieden, hätte die Neuzugänge aber gerne früher im Team gesehen: „Wir haben für die Transfers Geduld benötigt und haben mit unserer Vereinsführung sehr viel Zeit investiert. Es ist sehr wichtig, dass sie schnellstmöglich zu uns stoßen, damit wir die anfänglichen Anpassungsprobleme schnell beheben können. Unsere Fans brauchen sich keine Sorgen machen. Wir bereiten uns sehr gut vor und geben alles.“