Unschöne Szenen vor dem 3. Liga-Duell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Türkgücü München. Im Vorfeld der Partie habe eine rechtsextreme Gruppierung ausländerfeindliche Aufkleber, Banner und Flyer rund ums Fritz Walter-Stadion angebracht und verteilt sowie dabei auch den Gegner Türkgücü diffamiert. Der viermalige deutsche Meister (zuletzt 1998) distanzierte sich in einem offenen Brief deutlich von den rassistischen Aktionen. Um 19:00 Uhr gastiert Türkgücü in der Pfalz bei den Lauterern. Der Gast aus München rangiert nach 20 Partien mit 32 Punkten auf Platz fünf, zwei Zähler hinter dem Relegationsplatz. Kaiserslautern liegt mit 20 Punkten auf Rang 18 und befindet sich in der Abstiegszone.
Im Vorfeld des Heimspiels gegen @turkgucumunchen kam es zu rassistischen und ausländerfeindlichen Vorfällen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Der #FCK verurteilt diese Aktionen und bezieht in einem offenen Brief Stellung: https://t.co/DaXPdRWVE1 // #Betze pic.twitter.com/aRswwKkvWC
— 1. FC Kaiserslautern (@Rote_Teufel) January 26, 2021
Der offene Brief des 1. FC Kaiserslautern:
Liebe FCK-Fans,
heute müssen wir uns leider erneut sehr deutlich zu einem wichtigen Thema zu Wort melden. Im Vorfeld unseres heutigen Heimspiels gegen Türkgücü München hat sich die rechtsextreme und offen rassistische Partei „Der III. Weg“ in einer Stellungnahme geäußert und unseren sportlichen Gegner diffamiert. Zudem sind vermehrt rassistische und ausländerfeindliche Aufkleber sowie Flyer mit eindeutig rassistischem Inhalt im Umfeld des Fritz-Walter-Stadions aufgetaucht.
Auf einem veröffentlichten Bild halten Mitglieder der rechtsextremen Partei ein Banner mit dem Schriftzug „Türkgücü nicht willkommen“ in die Luft. Das Bild wurde hinter der Westkurve, vor dem Denkmal der fünf Lautrer Weltmeister um Fritz Walter, geschossen.
Sowohl der Inhalt des Banners als auch der Ort der Darstellung ist für die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern nicht zu tolerieren. Der 1. FC Kaiserslautern distanziert sich mit aller Deutlichkeit von dieser menschenverachtenden und rassistischen Haltung gegenüber unseren Gästen von Türkgücü München, die bei uns mit all ihren Spielern und Verantwortlichen sehr wohl und sehr herzlich willkommen sind. Denn schon im altehrwürdigen Betze-Lied heißt es: „Jeder Club ist uns willkommen, jede Mannschaft gern gesehen.“
Auch Rainer Keßler, Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern e.V., macht dies deutlich: „Es ist unerträglich, dass rechte Gruppierungen den Versuch unternehmen, den 1. FC Kaiserslautern – seinen Namen, seine Historie und Werte – sowie das Fritz-Walter-Stadion für menschenverachtende Parolen und ihre Ideologien zu missbrauchen. Die FCK-Familie steht für eine weltoffene Gesellschaft und distanziert sich ausdrücklich von nationalistischem Gedankengut.“
Zudem verurteilen wir Aussagen auf einem Flyer der Partei, indem unter anderem davon gesprochen wird, dass es „ihr Stadion“ sei, in dem Türkgücü München nicht willkommen ist.
An dieser Stelle möchten wir, auch im Namen des FCK-Fanbeirats und tausender FCK-Fans, eines deutlich klarstellen: Ihr habt hier gar nichts zu sagen! Nazis und Rechtsextremisten wie ihr sind diejenigen, die auf dem Betze nicht willkommen sind.